Das Thema der Nachhaltigkeit zieht auch immer weiter in unseren Alltag ein. Längst handelt es sich nicht mehr um etwas, das nur in Fachmagazinen diskutiert oder gar an der Universität gelehrt wird. Nein, Nachhaltigkeit geht uns alle an, denn die Aspekte der modernen Wegwerfgesellschaft haben auch den Weg in den Alltag der meisten Deutschen gefunden. Wieso Nachhaltigkeit so wichtig ist und welche Tricks es gibt, das eigene Leben auf einfache Weise nachhaltiger zu gestalten, erfahren Sie im Folgenden.
Was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich?
Das Thema Nachhaltigkeit befasst sich grundsätzlich mit Aspekten, die die Umwelt betreffen, mit solchen, bei denen es um Wirtschaft und Soziales geht, gleichzusetzen. Im Kern steht also das bewusste Nutzen von uns zur Verfügungen stehenden Ressourcen, letztendlich mit dem Ziel, sie in der Gegenwart wirtschaftlich und sozial verträglich, sparsam einzusetzen und somit für die Nachwelt zu bewahren.
Und wie kann man im Alltag nachhaltig leben?
Natürlich gibt es verschiedenste Mittel und Wege, mit der Problematik der Nachhaltigkeit im Alltag umzugehen. Während der Umweltschutz für viele in Deutschland sowieso schon durch das Thema der Mülltrennung und die Energiewende stets Relevanz hat, gibt es allerdings weitere Faktoren, die bei diesem Thema von Wichtigkeit sind. Hier nun sieben Tipps für ein nachhaltiges Leben, die einen Unterschied zu machen, aber wahrscheinlich weniger offensichtlich sind.
1. Der Verzicht auf Fast-Fashion
Konsum ist ein ausschlaggebender Faktor in unserer modernen Welt. Natürlich ist es einfach, schnell zu eines der einschlägigen Modelabels zu frequentieren und zu einem guten Kurs ein neues Kleidungsstück zu erstehen. Besonders günstige Mode hat oftmals jedoch bloß eine kurze Lebensdauer und ist somit nicht sonderlich nachhaltig. Um auf diesem Gebiet umweltfreundlicher zu leben, macht es Sinn, nicht nur danach zu gehen, was gerade modisch ist, sondern sich zu fragen, was man wirklich braucht und anzieht. Besonders Wegwerfmode ist nämlich ein riesiges Problem und letztendlich kommt es eben doch auf die Qualität an! Weiterhin sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass ein hochwertiges Produkt mit langer Lebensdauer am Ende tatsächlich günstiger ist als ein T-Shirt für einen Apfel und ein Ei, welches nach wenigen Malen tragen den Weg in den Müll findet.
2. Den digitalen Fußabdruck im Auge behalten
Wer viel online macht, denkt wahrscheinlich, dass er bereits nachhaltiger lebt, schließlich braucht der Computer kein Papier und erzeugt somit auch weniger Müll. Fakt ist allerdings, dass die Serverfarmen, auf denen all die Daten, die wir aufrufen, viel CO2 produzieren. Alleine durch das Streamen von Videos wurden 2018 300 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht. Was man dagegen tun kann? Nun, einerseits sollte man bewusst im Netz unterwegs sein und andererseits kann es sinnvoll sein zu überlegen, ob man nicht mit einer geringeren Qualität glücklich sein kann. Eventuell kann man gar Daten herunterladen, wenn man häufiger auf diese zugreift, was beispielsweise bei Musik der Fall sein kann. Damit kann man auf leichte Art und Weise dabei helfen, dass die Umwelt weniger in Mitleidenschaft gezogen wird.
3. Strom sparen
Klar, inzwischen ist Öko-Strom allgegenwärtig, allerdings ist genauso dieser nicht ganz frei von Problemen. Jedes technische Gerät, welches im Alltag zum Einsatz kommt, ist zeitgleich auch problematisch, was Nachhaltigkeit angeht. Dabei können kleine Tricks und Kniffe bereits dabei helfen, Strom zu sparen und somit nachhaltig Leben ermößglichen. Beispielsweise ist beim Waschen mit modernen Maschinen die Hygiene auch bei niedrigen Temperaturen überhaupt kein Problem. Weiterhin können kleine Tricks nicht nur Geld und Zeit sparen, sondern auch der Umwelt helfen. So macht der Deckel auf dem Topf, wenn man Wasser zum Kochen bringt, bereits einen merklichen Unterschied – noch Nachhaltiger wäre es nur, stattdessen den Wasserkocher anzuschmeißen.
4. Nachhaltig investieren
Gerade bei Geldanlagen greifen viele auf traditionelle Produkte zurück, wie Investmentfonds oder von Banken verwaltete Portfolios. Selbst wenn diese als soziale Fonds oder nachhaltige Fonds angepriesen werden, finden sich in diesen häufig doch Firmen, die mit diesen Gedanken nicht wieder kompatibel sind, denn am Ende geht es weiterhin um die Rendite. Wer wirklich nachhaltiger investieren möchte, sollte beispielsweise über impact investing nachdenken. Beim Impact Investing geht es nämlich neben der finanziellen Rendite auch darum, einen sozialen und ökologischen Unterschied zu machen.
5. Du bist, was du isst!
In dieser alten Bauernweisheit liegt bis heute ein Funken Wahrheit. Natürlich können wir nicht von jedem verlangen, dass er fortan nur noch Bio ist, sich gar vegan ernährt und stets verzichtet. Das ist auch nicht notwendig. Viel wichtiger ist der bewusstere Umgang mit dem Thema Ernährung. Niemand muss faktisch jeden Tag Fleisch essen. Die Bio-Banane ist am Ende genauso genießbar wie die Markenbananen daneben und das Gemüse der Saison tatsächlich besser als das, was aus der Kühlung kommt. Muss das, was auf den Tisch kommt, immer nachhaltig sein? Sicher nicht, aber wer zumindest darauf achtet und sich ein wenig mehr Bewusstsein schafft, wird feststellen, dass die Essgewohnheiten auf einfache Weise in Einklang mit dem Umweltbewusstsein kommen können und fühlt sich wahrscheinlich am Ende auch besser!
6. Selbermachen und wiederverwenden statt teuer kaufen
Klar ist der Griff zur Tüte im Supermarkt etwas, dessen wir alle ab und an schuldig sind, aber ist es wirklich notwendig? Anstatt die 20te wiederverwendbare Tasche zu kaufen, kann es sinnvoll sein, entweder ein eine gute zu investieren, die uns wirklich etwas bedeutet und die wir deshalb stets dabei haben oder aber selbst Hand anzulegen. Wer Dinge selbst macht, erkennt ihren Wert deutlich mehr an. Insgesamt geht es also auch in diesem Punkt hauptsächlich um das Bewusstsein (und natürlich nicht nur um die Tüte im Supermarkt). Müllvermeidung und die Wertschätzung der Dinge, die wir tatsächlich in unserem Alltag um uns herum haben, sind das A und O, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht.
7. Den Konsum einschränken
Das hört sich wahrscheinlich im ersten Augenblick hart an, ist aber der beste Weg nachhaltiger zu leben. Vor Neuanschaffungen sollte man sich fragen, ob es sich tatsächlich um Notwendigkeiten handelt. Immer mehr Anbieter beispielsweise ermöglichen bereits nach zwölf Monate ein neues Handy, aber ist das notwendig? Braucht man wirklich alle zwei Jahre ein neues Endgerät? Durch kleine Veränderungen im Konsumverhalten, welches häufig faktisch eher vom Angebot als vom tatsächlichen Bedürfnis bestimmt wird, kann man im Alltag tatsächlich einen großen Unterschied machen.
Aspekte der Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren
Das Thema der Nachhaltigkeit ist nicht nur facettenreich, sondern auch individuell gestaltbar. Besonders die Themen Konsum und nachhaltig leben stehend oftmals in einem starken Kontrast zueinander. Jede kleine Änderung im Verhalten kann, wenn sie von vielen Menschen umgesetzt wird, bereits große Erfolge bringen. Dass das Thema in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, zeigt sich zuletzt auch daran, dass es immer öfter als wirksamer Aspekt in der Werbung eingebracht wird. Natürlich ist es weiterhin wichtig, dass ein jeder selbst sich Gedanken darüber macht, was er eigentlich tut, wie er handelt und wie nachhaltig das ist, was er da gerade tut.
Am Ende des Tages ist es jedem selbst überlassen, wie wichtig es ihm ist, nachhaltig zu leben. Die hier aufgeführten kleinen Änderungen können ein erster Anstoß sein, zumindest zum Denken. In der Hoffnung, dass wir alle einen Unterschied machen, der dafür sorgt, dass noch viele weitere Generationen ein lebenswertes Leben auf diesem Planeten werden führen können. Sich von der Konsum- und Wegwerfgesellschaft abzuwenden, in der wir leben, ist nicht nur erfüllend, sondern auch eine Entscheidung, die immer und immer wieder getroffen werden muss, deshalb sind besonders die Gedanken und die eigene Motivation wichtige Faktoren, wenn es darum geht, langfristig nachhaltiger zu leben, aber diese Tipps können definitiv ein erster Anstoß sein.
Ich bin auch gegen neu kaufen. Ich lasse zum Beispiel meine Elektrowerkzeug reparieren. Da ist oft gar nicht so viel kaputt dran und dann kann ich sie noch länger benutzen. Und ich muss keine neuen teuren kaufen.