Neuartiger Antrieb für Ultraschall-Schweissgeräte
Fast 1.900 Maschinenbau-Projekte durch ZIM-Förderung beschleunigt
(Karlsruhe) Eine ebenso schnelle wie präzise Ansteuerung von Ultraschall-Schweissgeräten zum Verbinden von Kunststoffwerkstoffen galt lange Zeit in der Branche als Quadratur des Kreises. Durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert, hat die Herrmann Ultraschalltechnik GmbH (www.herrmannultraschall.com) diesen Teufelskreis durchbrochen. Das Ergebnis mehrjähriger Forschung und Entwicklung ist eines von derzeit knapp 1.900 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekten im Bereich des Maschinenbaus. Seit Programmstart 2008 bekam die Branche Förderzusagen in Höhe von mehr als 212 Mio. Euro aus Berlin. Die Ultraschallspezialisten aus Karlsbad gehören ebenso zu den Empfängern wie ein Firmennetzwerk aus Mecklenburg-Vorpommern
Nachdem ein Prototyp des Fluidantriebs für Ultraschall-Schweissmaschinen bereits 2010 auf der Hannover Messe große Beachtung fand, ist das System inzwischen marktreif. „Die Idee wurde schon vor zehn Jahren geboren. Doch damals reichten unsere Ressourcen nicht aus, um das ehrgeizige Projekt anzugehen“, so Produktmanager Volker Aust. „Erst durch die ZIM-Förderung wurde die Realisierung möglich.“ Heute ist das in Karlsbad ansässige Ultraschall-Unternehmen Alleinanbieter der neuartigen Technologie. „Die Anfragen an den Vertrieb sind bereits um 15 bis 20 Prozent gestiegen“, freut sich Aust. „Wir hoffen, dass binnen Jahresfrist auch der Umsatz in dieser Größenordnung anwächst.“ Drei neue FuE-Arbeitsplätze seien bereits entstanden.
Für einzelbetriebliche Entwicklungsprojekte wie dieses ist die Programmkomponente ZIM SOLO zugeschnitten. Allein auf dieses Modul entfielen nach Angaben des Projektträgers EuroNorm rund 430 Millionen Euro und 4.000 Projekte. „Manche Unternehmen wissen noch nicht, dass bundesweit Mittelständler bis 250 Mitarbeiter ohne Technologie- und Brancheneinschränkung antragsberechtigt sind – aber auch deutlich kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe“, erläutert EuroNorm-Geschäftsführerin Claudia Herrmann-Koitz. Das Programm sei bei der Wirtschaft besonders wegen der einfachen, jederzeit möglichen Antragstellung und des schnellen Bewilligungsverfahrens beliebt. Erstinformationen seien kostenfrei telefonisch unter 030 97003-043 abrufbar.
Erfolg auch mit ZIM-geförderten Unternehmensnetzwerken
Insgesamt erhielten bislang mehr als 13.000 ZIM-Projekte eine Förderzusage. Das BMWi hat dafür rund 1,7 Milliarden Euro in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse bewilligt. Das in Europa einzigartige Förderinstrument für den Mittelstand unterstützt neben einzelbetrieblichen Projekten und der Kooperationsforschung (KOOP) auch Unternehmensnetzwerke (ZIM NEMO). Unter den aktuell rund 150 NEMO-Netzen ist der Maschinenbau stark vertreten. Ein sehr erfolgreiches ist das in Wismar angesiedelte COMPONET (www.compo-net.de), das auf Innovationen durch Compound-Bauweise für die verarbeitende Industrie und den Maschinenbau zielt.
In Teamwork von 17 Netzwerkpartnern geht es um das Zusammenfügen unterschiedlicher Werkstoffe wie Holz, Kunststoff und Metall mit dem Ziel, Verbundmaterialen mit ganz neuen Eigenschaften zu kreieren. Die Netzwerker wirken mit elf weiteren kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen an insgesamt 21 Forschungsthemen zusammen und erhielten dafür bislang 3,9 Mio. Euro Fördergelder aus dem ZIM-Etat. „Das NEMO-Programm hat geholfen, die Wirtschaft besonders im Osten Deutschlands neu zu vernetzen“, lobt Netzwerkmanager Eckhard Mazewitsch die Mittelstandsförderung. „Hier werden mit relativ wenig Geld viele Effekte ausgelöst“. Allein bei COMPONET sollen am Ende des Förderzeitraums 13 neue Spezial-Arbeitsplätze und fünf Millionen Euro Umsatzerhöhung herauskommen. Das ursprünglich für die neuen Länder entwickelte Netzwerkmodell gilt seit 2008 nun auch bundesweit.
Kontakt: EuroNorm GmbH, Stralauer Platz 34, 10243 Berlin, Telefon 030 97003-043, zim@euronorm.de, www.zim-bmwi.de