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Neuer Gesamtmetall-Chef will gelockerte Arbeitszeitregeln

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Düsseldorf (dapd). Der neue Präsident der Metallarbeitgeber, Rainer Dulger, macht sich angesichts von Fachkräftemangel und demografischem Wandel für flexible Altersgrenzen und Arbeitszeitregeln stark. „Wir sollten es leichter möglich machen, dass Arbeitnehmer bei guter Gesundheit über die Regelaltersgrenze hinaus weiter arbeiten“, sagte der Chef von Gesamtmetall dem „Handelsblatt“. Wenn heute jemand mit 65 noch weiter machen wolle, sei das rechtlich schon überaus kompliziert. „Das zu vereinfachen wäre ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel“, erklärte Dulger.

Die Flexibilisierung der Altersgrenzen sei eines der großen Aufgabenfelder für die Tarifpolitik. „Wenn wir den demografischen Wandel ernst nehmen, müssen wir da manches auf den Prüfstand stellen“, sagte Dulger in Richtung Gewerkschaft IG Metall.

Auch bei der Arbeitszeit sollte es gelockerte Regelungen geben. „Unsere Arbeitswelt spielt sich heute weniger in einem festen Schema zwischen acht Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags ab als sich das oft noch im Tarifvertrag ausdrückt“, sagte Dulger. „Für viele Arbeitnehmer wäre es sicher interessant, auch kurzfristig einmal einen halben Tag zuhause bleiben zu können, falls etwa das Kind krank ist.“

Genauso sollte man überlegen, ob immer gleich ein Zuschlag bezahlt werden müsse, wenn ein Arbeitnehmer dann die ausgefallene Zeit abends von zuhause aus nachhole. Solche Überlegungen seien zunächst einmal Denkansätze für die Diskussion mit den Mitgliedsfirmen, erklärte Dulger. „Ob sich eine tarifpolitische Strategie daraus entwickelt, wird im nächsten Schritt zu klären sein“, sagte er.

Die nächste Tarifrunde für die bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie steht im Frühjahr 2013 an. Dulger hatte im September sein Amt von langjährigen Gesamtmetall-Präsidenten Martin Kannegiesser übernommen.

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