Jedes Jahr läuft es ähnlich ab: zum Jahreswechsel fassen wir gute Vorsätze, die schnell wieder vergessen werden. Laut Motivationsredner und Autor Tony Robbins lassen 80 Prozent von uns unsere Neujahrsvorsätze bis Februar fallen. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann machen Sie sich keine Sorgen – Professor André Spicer von der Londoner Cass Business School hilft Ihnen, an Ihren Vorsätzen festzuhalten.
André Spicer weiß einiges über Selbstverbesserung. Als Mitverfasser von Desperately Seeking Self-Improvement: A Year Inside the Optimisation Movement hat er kürzlich ein Jahr lang über die Selbstoptimierung nachgeforscht. Diese aufkeimende Bewegung versucht, die Grenzen zu überschreiten, die uns durch unsere Menschlichkeit gesetzt werden, sei es die Schwäche unseres Körpers oder unsere geistigen Fähigkeiten.
Dabei lernte er ein paar Dinge über die Kunst, Ziele zu setzen, durchzuhalten und erfolgreich zu werden.
„Am Neujahrstag verpflichten sich Millionen von uns, unseren Lebensstil zu ändern, sei es, mit dem Rauchen aufzuhören oder abzunehmen. Wenn wir unweigerlich unseren Vorsatz aufgeben, erleben wir ein Gefühl der Erleichterung oder gar Freude. Kurz darauf tritt jedoch ein Schuldgefühl ein“, sagt er.
Professor Spicer behauptet, dass die Neujahrsvorsätze einen selbstzerstörerischen Zyklus einleiten können.
“ Durch unsere Lebensstilentscheidungen fangen wir an festzulegen, wer wir sind. Die Verpflichtung, unseren Lebensstil zu verbessern, ist ein tragischer Versuch, uns selbst zu verbessern. Sie kann uns oft unglücklicher und ungesünder machen als vorher“, sagt er.
Laut Professor Spicer gibt es jedoch Möglichkeiten, die Neujahrsvorsätze in die Tat umzusetzen.
Die fünf besten Schlüssel zum Erfolg
Ob Sie gerade versuchen, Ihren Schokoladenkonsum zu reduzieren, das Jogging wieder aufzunehmen oder eine neue Fertigkeit zu meistern, gelten diese fünf Tipps gleichermaßen für Sie.
1. Konkrete Ziele
„Jahrzehntelange Forschung zeigt uns, dass spezifische Ziele, die uns ein wenig – aber nicht zu sehr – herausfordern, zu höherer Leistung führen. Das liegt daran, dass wir dazu neigen, mit bestimmten Zielen beharrlicher zu werden. Zugleich werden wir erfinderischer – wir erforschen andere Möglichkeiten, sie zu erreichen, sobald wir auf Hindernisse stoßen.“
2. Unterstützung
„Verlässt man sich auf die eigene Willenskraft, ist man nie sicher vor dem Versagen. Man schafft es besser, wenn man sich gegenüber anderen verpflichtet. Also finden Sie sich einen Freund oder Partner, dem Sie Rechenschaft ablegen.“
3. Regelmäßigkeit
„Die Forschung an Leistungsträgern zeigt, dass sie jeden Tag eine gewisse Zeit lang üben. Große Schriftsteller haben eine stundenlange Schreibroutine zur täglichen Regel gemacht. Nehmen Sie sich also etwas Zeit, um Ihr Ziel jeden Tag zu verfolgen und es zur Gewohnheit zu machen.“
4. Humor
„Oftmals ist man mit Grenzen und Misserfolgen konfrontiert. Sie müssen in der Lage sein, über Ihre eigenen Fehler zu lachen. Dann treten Sie zurück, betrachten Sie Ihre Fehler und lernen Sie daraus.“
5. Erholung
„Um Ziele zu verfolgen, muss man sich eine Auszeit nehmen. Wir wissen, dass Menschen, die sehr lange Arbeitszeiten haben, nicht so produktiv sind wie diejenigen, die acht Stunden lang arbeiten. Ab und zu eine Pause einzulegen ist genauso wichtig wie eine gute Regelmäßigkeit.“
Quelle: Cass Business School