Nicht Kälte, sondern mangelhafte Wartung stoppt Diesel-Fahrzeuge
München. Wenn Autos mit Diesel-Motoren bei Kälte liegen bleiben, liegt das nach ADAC-Erfahrungen weniger an eingefrorenem Dieselkraftstoff als an schlechter Wartung. Der Autoclub habe 2009 einige Stichproben von Dieselkraftstoff untersucht, sagt ADAC-Mitarbeiter Arnulf Volkmar Thiemel. Alle hätten die gesetzlich vorgeschriebene Kälte-Beständigkeit erreicht oder gar übertroffen. «Das lässt vermuten, dass manche Liegenbleiber nicht auf den Kraftstoff, sondern auf mangelnde Wartung zurück zu führen sind», sagt der Fachmann.
Wenn etwa der Kraftstoff-Filter nicht nach Herstellervorschrift entwässert oder gewechselt wird, kann er sich bei Kälte schnell zusetzen. Nicht selten finden sich noch Reste von Sommer-Diesel im Kraftstoff-System, die bei Kälte Paraffinflocken bilden und so den Filter verstopfen. Dann muss das Auto in einen temperierten Raum gebracht werden, bis sich die Verstopfung gelöst hat. Anschließend müsse Sommerdiesel aus dem Kraftstoff-System entfernt und eventuell auch der Treibstoffilter gewechselt sowie das Kraftstoff-System entlüftet werden, schildert Thieme das Vorgehen. Das alles sollte in einer Fachwerkstatt geschehen.
Um ein erneutes «Versulzen» zu vermeiden, muss danach Winterdiesel getankt werden. Dieser muss laut Gesetz von Mitte November bis Ende Februar an den Tankstellen verfügbar und bis zu minus 20 Grad Celsius verwendbar sein. Auf keinen Fall darf man – wie früher – Benzin zumischen. «Das kann bei Pumpe-Düse- und Common-Rail-Motoren sofort zu teuren Schäden führen», warnt der Fachmann. Auch Kraftstoff-Zusätze seien von den meisten Herstellern verboten.
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