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NSN kauft Großteil von Motorola-Sparte

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München. Der Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) kauft für 1,2 Milliarden Dollar (900 Millionen Euro) in bar einen Großteil der Ausrüstungssparte für drahtlose Netzwerke des US-Handyherstellers Motorola. Noch bis Jahresende wird der Abschluss der Übernahme erwartet, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2010 erwartet NSN nicht.

Die Übernahme werde bei NSN zu einer höheren Profitabilität und einem stärkeren Cashflow führen, erklärte NSN-Chef Rajeev Suri. Das Gemeinschaftsunternehmen des finnischen Handyproduzenten Nokia und des Münchner Technologiekonzerns Siemens will damit nach mehreren gescheiterten Versuchen sein Engagement auf dem US-Markt und in Japan ausweiten. Rund 7500 Mitarbeiter werden im Zuge der Übernahme des Bereichs von Motorola zu NSN wechseln.

Die Finanzierung der Übernahme erfolge dabei ausschließlich durch NSN, betonte Suri. Die NSN-Eigner Siemens und Nokia würden zur Unterstützung allerdings ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 250 Millionen Euro zum Zeitpunkt des Abschlusses in Eigenkapital umwandeln. Weitere finanzielle Unterstützung oder Maßnahmen, die das Eigenkapital betreffen, seien von Siemens weder zugesagt noch beabsichtigt.

Vor drei Jahren hatte Siemens sein Netzwerkgeschäft mit dem von Nokia vereint, Freude machte das Gemeinschaftsunternehmen seither aber beiden Müttern kaum. Die Siemens-Bilanz belastete NSN immer wieder mit hohen Abschreibungen. Im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres wurde der Wert der NSN-Beteiligung in den Siemens-Büchern um 1,6 Milliarden Euro gemindert. Im Auftaktquartal 2010 fuhr NSN einen operativen Verlust von 226 Millionen Euro ein.

Zu ihrem Kerngeschäft zählen die Münchner das Joint Venture ohnehin nicht. Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher hatte bereits durchblicken lassen, dass er kein Interesse an der restlichen Hälfte von NSN hat, wenn im Jahr 2013 der Vertrag mit den Finnen ausläuft.

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