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Obermann will offenbar die Zuständigkeit für das US-Geschäft abgeben

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Düsseldorf (dapd). Telekom-Chef René Obermann wird offenbar die Zuständigkeit für das kriselnde US-Geschäft in absehbarer Zeit abgeben. Künftig werde sich Finanzvorstand Timotheus Höttges um die Entwicklung von T-Mobile USA kümmern, berichtete das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) unter Berufung auf Konzernkreise. Die neue Aufgabenverteilung müsse zwar noch vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Doch gelte dies als Formsache, schrieb die Zeitung.

Das Unternehmen selbst lehnte auf dapd-Anfrage eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. In Unternehmenskreisen hieß es, der Wechsel in der Zuständigkeit mache nach Abschluss der geplanten Fusion der amerikanischen Tochter mit dem US-Mobilfunkanbieter Metro PCS Sinn. Schließlich vertrete Höttges schon heute die Telekom auch im Board des gemeinsam mit der France Telecom betriebenen britischen Mobilfunk-Joint-Ventures Everthing Everywhere.

Obermann würde durch den Wechsel mehr Zeit für andere operative Aufgaben erhalten. Anfang des Jahres hatte der Telekom-Chef zusätzlich den Job des obersten Innovationsmanagers übernommen, um neue Geschäftsfelder rund um das Internet zu entwickeln. Damit will er nicht zuletzt die Einbußen im „klassischen“ Festnetzgeschäft kompensieren. Im Telekom-Aufsichtsrat sehe man es durchaus kritisch, dass es Obermann bisher nicht geschafft habe, entscheidende Innovationsprojekte voranzutreiben, berichtete das „Handelsblatt“.

Schwierige Position auf US-Markt

Höttges hatte dem Bericht zufolge bereits bei den Verhandlungen der Telekom mit Metro PCS eine Schlüsselrolle gespielt und soll in der nächsten Zeit vorrangig die geplante Fusion mit dem US-Regionalanbieter zum Abschluss bringen.

Durch den Zusammenschluss will die Telekom ihre bislang schwierige Position auf dem hart umkämpften US-Markt nachhaltig verbessern und nimmt dafür auch Abschreibungen zwischen sieben und acht Milliarden Euro auf die US-Tochter in Kauf. Von der Fusion, durch die sich die Zahl der Kunden um knapp zehn Millionen erhöhen würde, erwartet sich das Unternehmen Synergieeffekte in Höhe von sechs bis sieben Milliarden Euro.

Als viertgrößter Mobilfunkanbieter in den USA liegt die Telekom-Tochter zurzeit weit abgeschlagen hinter den Marktführern AT&T und Verizon. Auch die Nummer drei Sprint kommt auf deutlich höhere Marktanteile. Allerdings gibt es noch Zweifel, ob die Fusion von Telekom und Metro PCS wirklich zustande kommt. Es wird spekuliert, dass der Rivale Sprint mit einem Gegenangebot die Pläne der Deutschen Telekom torpedieren könnte.

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