Wien. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) betrachtet die Entwicklung der Ölnachfrage im laufenden Jahr noch immer mit Vorsicht und hat daher ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage 2010 unverändert gelassen. In seinem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht geht das Erdölkartell weiterhin davon aus, dass die weltweite Nachfrage im laufenden Jahr bei täglich 85,2 Millionen Barrel liegen werde. Das wären rund 900 000 Barrel mehr als im Vorjahr. Ein Barrel entspricht 159 Litern.
Damit zeigt sich die OPEC skeptischer als die Internationale Energieagentur (IEA), die ihre Prognose für das laufende Jahr zuletzt auf 86,6 Millionen Barrel am Tag erhöht hatte. Als Grund war auf die gute Wirtschaftsentwicklung in den USA und in China verwiesen worden.
Der jüngst über 85 Dollar gestiegene Ölpreis dürfte sich nach Einschätzung der OPEC nicht als nachhaltig erweisen. Die gegenwärtigen Marktbedingungen dürften dafür sorgen, dass sich der Ölpreis weiterhin in der Spanne zwischen 70 und 80 Dollar bewegen werde. Zwischen Konsumenten und Produzenten bestehe ein «Konsens», dass der Ölpreis in dieser Spanne die Investitionen in die Ölbranche stütze, ohne die Erholung der Weltwirtschaft zu belasten, hieß es im OPEC-Bericht.