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Opel-Manager fordern Einschnitte

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Australien sichert Autoproduktion mit Millionensubventionen

Frankfurt/Main (dapd). Beim angeschlagenen Autohersteller Opel werden die Sanierungsschritte konkreter: Die Firmenleitung fordere von der Belegschaft den Verzicht auf Tariferhöhungen und Teile des Weihnachts- und Urlaubsgelds, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Opel lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab. Australien beschloss unterdessen hohe Subventionen, um die Werke der australischen Opel-Schwestermarke Holden zu sichern.

Laut Zeitung sollen die Opel-Beschäftigten außerdem flexibleren Arbeitszeiten zustimmen und auf Wochenendzuschläge verzichten. Zudem soll der Anteil der Leiharbeiter auf ein Viertel steigen. Dienstleistungsarbeiten wie Kantine oder Wachdienst werden künftig nach Vorstellung der Manager nach einem niedrigeren Tarif bezahlt und Teile der Komponentenproduktion ausgelagert. Das Blatt beruft sich auf eine Präsentation von Opel-Produktionschef Peter Thom vor Betriebsräten.

Opel hat in Europa dieses Jahr schon 20 Prozent Absatz verloren und machte im vergangenen Jahr einen Verlust von 523 Millionen Euro. Der Hersteller hat deshalb zeitweise die Montagebänder gestoppt. Die beiden Hauptwerke Rüsselsheim und Eisenach arbeiten seit Jahresbeginn deutlich weniger. Der Betriebsrat griff die Firmenführung in einem Brief scharf an und warf den Managern vor, einen Standort gegen den anderen auszuspielen und insbesondere die Arbeitnehmervertretungen in einzelnen Werken „brutal unter Druck zu setzen“.

Australien erkaufte sich unterdessen mit hohen Subventionen an die Opel-Mutter General Motors (GM) den Erhalt der Autoproduktion. Das Land zahlt 219 Millionen Euro an den größten Autohersteller der Welt, der im Gegenzug für zehn Jahre den Bestand seiner beiden Werke in Australien garantiert, wie die Regierung in Canberra mitteilte. GM kündigte daraufhin Investitionen in Höhe von umgerechnet 760 Millionen Euro an.

Premierministerin Julia Gillard sagte, GM habe die Schließung der Werke mit 12.000 Arbeitsplätzen erwogen. Der australische GM-Ableger Holden setzte 2010 rund 132.000 Autos im australischen Markt ab, der insgesamt rund eine Million Fahrzeuge ausmacht. Die Opel-Schwestermarke leidet unter dem starken australischen Dollar und scharfer Konkurrenz etwa von Toyota.

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