Opel-Werk Thüringen angeblich Favorit für neuen Kleinstwagen
Düsseldorf. Die neue Führung des Automobilherstellers Opel steht kurz davor, eine erste wichtige Richtungsentscheidung in der Produktion zugunsten der deutschen Werke zu fällen. Das Opel-Werk im thüringischen Eisenach ist offenbar Favorit im Kampf um den Produktionsstandort des geplanten neuen Opel-Kleinstwagens «Junior», berichtet das «Handelsblatt» (Dienstagausgabe). «Ich kann mir gut vorstellen, dass Eisenach das Rennen macht», sagte die neue Opel-Entwicklungschefin Rita Forst der Zeitung.
Die Rüsselsheimer würden damit unmittelbar vor den Beratungen des Bürgschaftsausschusses über Staatshilfen für Opel einen Schritt auf Deutschland zugehen. Der Ausschuss von Bund und Ländern kommt am Mittwoch zusammen, um über eine Kreditgarantie von gut einer Milliarde für den Autobauer zu beraten.
Die Verhandlungen über die Zukunft des angeschlagenen Autoherstellers Opel gehen damit in die entscheidende Phase. Neben Eisenach sei nur noch der spanische Opel-Standort Saragossa im Wettbewerb um den wichtigen Produktionsauftrag, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Eine endgültige Entscheidung über die Vergabe des Fertigungsauftrags soll spätestens im Juni gefällt werden.
Thüringen hatte jüngst bereits Investitionshilfen für Eisenach in Aussicht gestellt, sollte das Werk den Zuschlag erhalten. Auch Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz hatte sich bereits intern für das deutsche Opel-Werk stark gemacht.
Das Unternehmen hatte bisher lediglich angekündigt, dass Opel innerhalb der nächsten zwei Jahre einen neuen Kleinstwagen auf den Markt bringen will, der in der Modellhierarchie noch unter dem Kleinwagen «Corsa» einzuordnen sei.