Opel will Werk im belgischen Antwerpen schließen
Brüssel/Rüsselsheim. Der US-Konzern General Motors will das Opel-Werk im belgischen Antwerpen mit mehr als 2600 Mitarbeitern noch in diesem Jahr schließen. «Wir sind uns der Tragweite bewusst, die diese Ankündigung für die Beschäftigten in Antwerpen und ihre Familien hat und wir fühlen mit ihnen», sagte Opel-Chef Nick Reilly am Donnerstag in Brüssel.
Die Produktion soll in den kommenden Monaten auslaufen. In Antwerpen fertig Opel den Astra. 2009 wurden dort fast 90 000 Autos produziert. In dem 1924 unter dem Namen General Motors Continental gegründeten Werk wurden bislang mehr als 13 Millionen Autos produziert, darunter neben dem Astra die Opel-Modelle Manta, Ascona, Kadett und Vectra.
Die weltweite Wirtschaftskrise habe zu einem erheblichen Abschwung in der Autoindustrie geführt, begründete Reilly die Entscheidung. Der westeuropäische Fahrzeugmarkt werde 2010 wahrscheinlich 1,5 Millionen Autos weniger umfassen als 2009 und rund vier Millionen Fahrzeuge weniger als auf seinem Höhepunkt im Jahr 2007. Es sei nicht zu erwarten, dass der Markt in naher Zukunft – wenn überhaupt – zu diesem hohen Niveau zurückkehren wird – was zu einer erheblichen Überkapazität in der Industrie und insbesondere bei Opel führe. Um die Existenz des Unternehmens zu sichern, müsse Opel die Kapazitäten um rund 20 Prozent reduzieren.
Doch auch andere Standorte von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall sollen die Sanierung zu spüren bekommen. «Es ist zu erwarten, dass der vollständige Restrukturierungsplan bei seiner Umsetzung alle Opel- und Vauxhall- Werke und Einrichtungen beeinflusst», heißt es weiter in einer Mitteilung. «Das können unterschiedliche Maßnahmen wie Kapazitätsreduktionen, Arbeitsplatzabbau oder Arbeitskostenreduzierungen sein». Weitere Details dazu werde GM «in Kürze» bekanntgeben.
Insgesamt sieht Opel für die Restrukturierung sowie notwendige Zukunftsinvestitionen früheren Angaben zufolge einen Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro. Einen Teil davon will GM selbst aufbringen, der Rest soll von den europäischen Ländern mit Opel/Vauxhall-Standorten kommen. Insgesamt sollen von den europaweit 50 000 Arbeitsplätzen 8300 wegfallen.
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