Photovoltaik: Die Zukunft der Energieversorgung liegt zum Großteil auf den Dächern
Mit ambitionierten Plänen plant die Bundesregierung die Abkehr von fossilen Energieträgern. Neben der Windkraft spielt vor allem die Photovoltaik dabei eine entscheidende Rolle für das Gelingen. Manch bürokratische Fessel schränkte in der Vergangenheit die Investoren ein – damit soll mit dem „Solarpaket“ nun Schluss sein.
Den TV-Kabarettisten und „Let’s-Dance-Teilnehmer“ Bastian Bielendorfer hat vor allem ein Spruch in Abwandlung eines Zitats von Oscar Wilde bekannt gemacht: „Am Ende wird eh immer alles gut. Nur davor ist es oft sehr scheiße.“ Das gilt generell fürs Leben. Aber auch für das Wirtschaftsleben mit seinen Aufs und Abs – und den vor allem vielen bürokratischen Fesseln im Vorfeld letztlich erfolgreicher Investitionen.
„Solarpaket“ der Bundesregierung soll das Bürokratie-Dickicht lichten
Besonders die Investoren in erneuerbare Energien wurden in den vergangenen Jahren durch massive Bürokratielasten ausgebremst. Bei der Windkraft waren es Beschwerden von Umweltschützern oder klagende Nachbarn, die einen kilometerweiten Mindestabstand der Windkraftanlagen zu ihren Wohnhäusern juristisch einforderten. Bei der Photovoltaik gab es in der Vergangenheit zwar nicht so heftige Klagewellen, aber dennoch viele Bedenken und Bedenkenträger im Detail, die dem forcierten Ausbau im Wege standen.
Doch die Bundesregierung steuert nun gegen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und vor allem des massiven Voranschreitens der Erderwärmung ist eine Abkehr von (russischem) Gas und Öl alternativlos, eine Hinwendung zur klimaneutralen Energie aus Wind, Sonne und Co. zwingend notwendig.
Die Ziele für den Ausbau gerade der Solarenergie sind ambitioniert. Doch auf dem bundesdeutschen Land sind die Flächen begehrt, auf den Dächern von Wohnhäusern, aber auch Industriegebäuden erschwerten bisher komplizierte Regelungen den Ausbau. Mit dem Mitte August dieses Jahres vorgelegten „Solarpaket“ will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz nun massiv gegensteuern und den Schlendrian beim Zu- und Ausbau beenden. Das Versprechen des Ministeriums: „Flächen sollen doppelt genutzt und das Bürokratie-Dickicht beseitigt werden. So heben wir das Potenzial für mehr klimafreundlichen und günstigen Strom aus der Sonne.“
Tempo beim Photovoltaikausbau soll verdreifacht werden
Das Gesetz legt die Grundlage dafür, dass die Ausbauziele bei der Solarenergie bis 2030 überhaupt erreichbar sind. Bundesminister Robert Habeck: „Wir brauchen mehr Tempo und weniger Bürokratie beim Solarausbau. Wir müssen das Tempo verdreifachen und bis 2026 auf einen jährlichen Zubau von 22 Gigawatt kommen, um unsere Ausbauziele zu erreichen. Das ist ambitioniert, denn im letzten Jahr lag der Zubau bei 7,5 GW.“
Ein Schwerpunkt im Solarpaket ist der Abbau von bürokratischen Hürden und Hemmnissen: So soll laut Bundeswirtschaftsministerium zum Beispiel für Photovoltaikanlagen auf Balkonen die Anmeldung beim Netzbetreiber entfallen, die Direktvermarktung von Strom flexibler und die Weitergabe von Solarstrom etwa in Mietshäusern deutlich erleichtert werden.
„Ein weiterer Schwerpunkt des Pakets liegt darin, Flächen für Solarparks auf eine naturverträgliche und nachhaltige Art bereitzustellen und dabei mit Agri-Photovoltaik landwirtschaftliche Flächen doppelt zu nutzen – für die Landwirtschaft und für die Stromerzeugung“, sagt Habeck weiter. Der Zubau soll etwa hälftig auf Dächern und in der Fläche erfolgen.
Bis zum Jahr 2030 soll Deutschland nach den Plänen der amtierenden Bundesregierung den Bruttostromverbrauch zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei rund 46 Prozent.
Binnen zehn Jahren zum deutschen Solarmarktführer
Die führenden Unternehmen der Photovoltaikbranche bewerten die Pläne aus Berlin, wen wundert’s, sehr positiv. Sie statten gerade deutsche Dächer seit Jahren mit leistungsstarken Solaranlagen aus – und freuen sich jetzt über den forcierten Rückenwind aus der Regierung. An vorderster Solarfront engagiert sich beispielsweise die JES.GROUP aus der Nähe von Rostock. Jonas Holtz hat das Unternehmen vor zehn Jahren gegründet und binnen kurzer Zeit durch organisches Wachstum und manche Zukäufe zum größten inhabergeführten Solarunternehmen Deutschlands entwickelt. Der eingeschlagene Weg und die Ambition der JES.GROUP, der innovativste Energiedienstleister Deutschlands zu werden, überzeugt längst auch große institutionelle Investoren. So ist die C&A-Eigner Familie Brenninkmeijer bei den Rostockern investiert.
Das Herz des Unternehmens schlägt aber vor allem für Normalverbraucher. Auch ihnen soll die Klimawende per Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach ermöglicht werden. Vorstandschef Holtz: „Saubere erneuerbare Energie muss nicht teuer sein.“ Privathaushalte mit ausreichend Platz auf ihren Dächern, aber zu wenig Eigenkapital für die Investition auf eigene Faust können dank der JES.GROUP ihre Dachfläche einfach verpachten und sich kostenlos eine Photovoltaikanlage installieren lassen. So werden sie unabhängig von ihren Stromanbietern und tendenziell weiter steigenden Strompreisen – und zahlen während der 20-jährigen Laufzeit des Pachtvertrags nur eine machbare Gebühr.
25. September 2023