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Polizeigewerkschaft und Autoclub warnen vor Riesenlaster-Versuch

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Die Deutsche Polizeigewerkschaft und der Autoclub ACE haben vor Sicherheitsrisiken bei dem geplanten Feldversuch mit Riesen-Lkw gewarnt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft DPolG, Rainer Wendt, sprach am Dienstag in Berlin von einem «Feldversuch mit Menschenleben». Die Polizei sei weder personell noch technisch in der Lage, die erhöhten Risiken durch die langen Lastzüge zu bewältigen, von denen versuchsweise rund 400 noch in diesem Jahr fahren sollen.

ACE-Vorsitzender Wolfgang Rose monierte, der Versuch sei ein falsches verkehrspolitisches Signal. Es gebe nach zahlreichen Gutachten und Versuchsreihen kaum noch etwas zu testen. Der mit den größeren Fahrzeugen entstehende Ausbaubedarf der Infrastruktur gehe auf Kosten des Steuerzahlers, die Unfälle würden folgenschwerer. «Um das zu sehen, brauche ich keinen Feldversuch. Es reicht der gesunde Menschenverstand», sagte Rose. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, verwies darauf, dass schon jetzt bei jedem fünften tödlichen Verkehrsunfall ein Lastwagen beteiligt sei. Ein Unfall eines Gigaliners in Deutschland mit Personenschaden, der auf die speziellen Maße des Riesenlasters zurückzuführen wäre, ist allerdings auch nicht bekannt.

Der Feldversuch soll noch in diesem Jahr starten und fünf Jahre dauern. Das genaue Datum und die Streckenführung sind offen. Die Lastzüge dürfen 25,25 Meter (normale Grenze: 18,75 Meter) lang und 44 Tonnen (bisher 40) schwer sein. Zwischen den Bundesländern ist der Versuch entlang der politischen Fronten umstritten. Wo die Grünen und die SPD mitregieren, herrscht Ablehnung, wo die FDP mitregiert, herrscht Zustimmung. Bei der Verkehrsministerkonferenz im Herbst gab es eine knappe Mehrheit dagegen.

Nach dem Ausstieg der Grünen aus der Hamburger Landesregierung hat sich der Stadtstaat zu den Befürwortern gesellt. Für den Fall eines Regierungswechsels in Baden-Württemberg Ende März wird jedoch auch dort mit einem Umschwenken ins Lager der Gegner gerechnet. Der Versuch soll nur in jenen Ländern stattfinden, die ihn befürworten. So kann eine eventuelle Klage der Gegner in Karlsruhe – ebenso wie die Zustimmung in Bundestag und Bundesrat – umgangen werden.

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