Projekt „Naturnahe Gestaltung von Firmengeländen“ erhält UN-Dekade-Auszeichnung
Berlin/Elstal – Das Projekt „Naturnahe Gestaltung von Firmengeländen“ ist heute von der UN-Dekade Biologische Vielfalt als vorbildliches Projekt zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet worden. Helga Inden-Heinrich, Geschäftsführerin des Deutschen Naturschutzrings und Mitglied der Fachjury, überreichte am Vormittag in Berlin die Auszeichnung an Michael Beier, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung.
„Grüne Wiese statt graues Pflaster – die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen ist eine naheliegende und doch sehr innovative Idee zur Förderung der biologischen Vielfalt in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland. Deshalb freue ich mich außerordentlich, dass das Projekt „Naturnahe Gestaltung von Firmengeländen“ als nachahmenswertes Projekt von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet wird und gratuliere herzlich dazu“, so Helga Inden-Heinrich.
Michael Beier, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung, bedankte sich bei der Jury und bei den Projektpartnern Bodensee-Stiftung und Global Nature Fund: „Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt ist zentraler Zweck der Heinz Sielmann Stiftung. Deshalb haben wir sehr gern die Trägerschaft für dieses Projekt übernommen. Bisher konnten wir mit unseren Partnern schon mehr als 40 Unternehmen dazu beraten, wie aus versiegelten Flächen blühende Wiesen und Lebensräume für Vögel und Insekten werden.“
Unternehmer gehen mit gutem Beispiel voran
„In unserer Branche sind wir auf ökosystembasierte Produktionsfaktoren wie sauberes Wasser und fruchtbare Böden angewiesen. Unsere Wirtschaftsaktivitäten nehmen unmittelbar Einfluss auf die biologische Vielfalt. Mit einem naturnahen Firmengelände möchten wir direkt vor der eigenen Haustür Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen“, erklärte Christian Harder, Geschäftsführer der Elbtalaue Naturkostprodukte GmbH, die Motivation seines Unternehmens und der benachbarten Voelkel GmbH Fruchtsäfte/ Gemüsesäfte zur Teilnahme an dem Projekt.
Naturnahe Firmengelände ersetzen keine Naturschutzgebiete, sind aber wichtige Rückzugsgebiete für Tier- und Pflanzenarten in intensiv genutzten Regionen und können je nach lokaler Ausgangslage Trittsteine in einem größeren Biotopverbund sein. Außerdem bieten sie Mitarbeitern, Kunden und Nachbarn die Chance, biologische Vielfalt direkt vor der Haustür zu erleben.
Selbstcheck für Unternehmen – Einstieg in die naturnahe Gestaltung
Im über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt wurde u.a. auch eine Checkliste für Unternehmen entwickelt. Sie hilft, relevante Informationen über das eigene Betriebsgelände zusammen zu tragen und eine erste Einschätzung über Aufwertungspotentiale zu treffen. So können Unternehmen im Selbstcheck prüfen, in wieweit bereits Aspekte der naturnahen Gestaltung berücksichtigt werden und wo noch Verbesserungspotenziale liegen.
Zur Vertiefung kann das Unternehmen darüber hinaus einen generellen „Biodiversity Check“ durchführen. Dabei werden alle Abteilungen und ihr Bezug zur biologischen Vielfalt unter die Lupe genommen. Die Unternehmen erhalten konkrete Empfehlungen für Ziele und Maßnahmen, um negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu minimieren. Der Biodiversity Check kann als Umweltprüfung zum Handlungsfeld Biodiversität für EMAS und ISO 14001 genutzt werden. Engagierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich für eine Beratung zu melden. Bis Mai 2016 besteht noch die Möglichkeit für Firmen, von dem Projekt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt zu profitieren.
Quelle: Sielmann Stiftung