Industrie an Fristen erinnert
Berlin (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat zu einem Gipfeltreffen mit der Deutschen Bahn AG, der Industrie und dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) geladen. Dabei sollen Maßnahmen erörtert werden, mit denen ein neuerliches Bahn-Chaos in der kalten Jahreszeit vermieden werden kann. Das Treffen ist für Donnerstag in Berlin geplant, wie das Ministerium am Montag mitteilte.
Hintergrund sind Meldungen, wonach es bei zahlreichen von der Bahn bestellten Zügen teils drastische Verspätungen bei der Auslieferung gibt, so dass die Deutsche Bahn keine Reserve aufbauen kann, um witterungsbedingt ausgefallene Züge zu ersetzen. In den vergangenen beiden Wintern war es zu chaotischen Zuständen wegen mangelhafter Witterungsbeständigkeit des rollenden Materials gekommen.
Ramsauer wies die Industrie indirekt zurecht, ihre Absprachen einzuhalten: „Die Bahn muss für die nächsten Winter gerüstet sein, um Zugausfälle und Verspätungen zu verringern. Dafür braucht sie schneller mehr Züge auf den Gleisen. Die Absprachen und Zeitpläne zwischen den Vertragspartnern sind deshalb extrem wichtig.“
Fabrikneue Nahverkehrstriebwagen stehen seit zweieinhalb Jahren auf Abstellgleisen, weil das EBA ihnen die Zulassung verweigert. Der CSU-Politiker erinnerte an die Einigung auf das „Handbuch Eisenbahnfahrzeuge“ vor einigen Monaten, in dem Ausschreibungsregeln, Zulassungs- und Gewährleistungsfragen und Fristen geregelt sind.
Zum Spitzentreffen lud Ramsauer neben dem Vorstandschef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, den Chef der Bahnsparte von Siemens, Hans-Jörg Grundmann, Bombardier-Deutschland-Chef Klaus Baur sowie den Präsidenten des Eisenbahnbundesamts, Gerald Hörster.