Risiken im Internet erkennen und vermeiden
Wipperfürth – Wir laden Fotos hoch und Musik herunter, teilen Inhalte, schreiben Nachrichten und drücken den „Gefällt mir“-Button: Das Internet hat längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Doch neben unendlichen Möglichkeiten bietet das World Wide Web auch eine Menge Risiken. Um aufzuklären und Lösungswege aufzuzeigen, lud das IT-Forum Oberberg am 26. Februar zur Veranstaltung „Up- and Downloads“ ein.
Ab 19 Uhr berichteten drei Referenten von der Fachhochschule Köln im Berufskolleg in Wipperfürth über die Risiken und Gefahren im Internet. Denn beim falschen Umgang mit sensiblen Daten drohen Abmahnungen und strafrechtliche Konsequenzen oder der Diebstahl von privaten Informationen.
Zu Beginn berichtete Dr. Steffen Wilde, Lehrbeauftragter für Wirtschafts- und Medienrecht an der FH, über die rechtlichen Auswirkungen einer Urheberrechtsverletzung. Der Partner des Kölner Anwaltbüros WILDE.Rechtsanwälte ist seit 1998 auf IT-Recht spezialisiert. Anhand aktueller Urteile verdeutlichte er die rechtliche Situation beim Up- and Download. So seien Privatkopien urheberrechtlich geschützter Werke durchaus erlaubt – nicht aber die Vervielfältigung im großen Rahmen. Bis zu sieben Kopien sind dabei im Rahmen.
Das Problem sei, dass man sich auf vielen Tauschbörsen im Internet nicht nur durch den illegalen Download von beispielsweise Musikstücken strafbar macht, sondern diese unwissentlich auch gleichzeitig anderen Usern zur Verfügung stellt. Das Uploaden werde strafrechtlich viel mehr verfolgt, so dass schnell eine Abmahnung im Briefkasten landen kann.
Wilde zeigte Möglichkeiten auf, mit einem solchen Schreiben umzugehen. Das Aussitzen der Situation sei dabei nicht zu empfehlen – erstrecht nicht, wenn man den Straftatbestand wirklich erfüllt. Hier hilft ein Gang zum Anwalt, die Situation richtig einzuschätzen. Um als Inhaber eines Internetanschlusses nicht für andere Nutzer mitzuhaften, kann man schon im Vorfeld Sicherheitsvorkehrungen treffen. So könne man Verträge mit Mitbewohnern schließen, die illegale Handlungen im heimischen WLAN-Netz verbieten. Auch Unternehmer sollten eine solche Vereinbarung mit ihren Mitarbeitern treffen. Eltern sollten ihre Kinder genauestens über die Gefahren des Internets aufklären. Dann könnten sie letztendlich nicht haftbar gemacht werden, wenn die Sprösslinge doch etwas Illegales herunterladen.
Anschließend gab Dipl. Wirtschaftsinformatiker Damian Gawenda technische Einblicke in aktuelle Internettechnologien. Zunächst skizzierte er die Geschichte des Internets und beleuchtete mögliche Sicherheitslücken. So machte das Livebeispiel „Skype“ deutlich, wie einfach es ist, sich fremde Daten – in diesem Fall Adressbucheinträge – zu eigen zu machen. Auch Fotos, die beispielsweise auf Facebook hochgeladen werden, können ein Sicherheitsrisiko sein. Werden sie per Smartphone geschossen, beinhalten sie nämlich GPS-Daten, mit denen ausgelesen werden kann, wo das Bild aufgenommen wurde.
Zum Schluss zeigte Dipl.-Inform. Christian Witte, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Gummersbach, Möglichkeiten auf, sich vor diesen Gefahren zu schützen: verlässliche Virenscanner, intelligente Kindersicherungen, die Netzwerküberwachung und das tägliche Arbeiten am PC ohne Adminrechte.
Es folgte eine Podiumsdiskussion mit allen drei Referenten, die vom Internetexperten und selbständigen Unternehmer Sven-Oliver Rüsche moderiert wurde. Von der Möglichkeit, vom Wissen der Fachleute zu profitieren, machten Viele im Publikum Gebrauch.
Bild und Text: Johanna Behrendt