Viele Unternehmen beschäftigen Arbeiter, die viel Zeit auf Gerüsten verbringen. Egal ob beim Hausbau oder bei der Sanierung, ohne Gerüste wären viele Tätigkeiten nicht so einfach durchführbar. Gerüste erleichtern die Arbeit bei der Errichtung von Wohn- und Geschäftshäusern sowie industriellen Anlagen. Unter anderem werden Gerüste bei folgenden Aufgaben eingesetzt:
- Hausbau
- Anbringung einer zusätzlichen Dämmschicht
- Sanierung der Mauern
- Austausch der Fenster
- Arbeiten am Dach – Austausch von Ziegeln oder Dachrinnen
- Reinigungsarbeiten: Dach, Fenster, Terrassen und Balkonen
- Streich- und Verputzarbeiten
Obwohl zum Beispiel Dachdecker oder Maurer einen Großteil ihres Arbeitslebens auf Gerüsten verbringen und über große Erfahrung beim Arbeiten in der Höhe verfügen, kommt es immer wieder zu Unfällen. Viele Abstürze könnten verhindert werden, wenn einige Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden.
Was ist beim Aufstellen zu beachten?
Fehler beim Aufstellen eines Gerüstes können im weiteren Verlauf ein Sicherheitsrisiko für die Arbeiter darstellen. Generell gewährleistet der Einsatz von Gerüsten neben der Sicherheit auch eine Arbeitserleichterung.
Alternativ zu einem Gerüst könnte für viele Arbeiten auch Leitern eingesetzt werden. Allerdings steht eine Leiter immer deutlich instabiler als ein Gerüst. Sie kann leicht umkippen. Ein weiterer Vorteil eines Gerüsts ist, dass mehrere Menschen gleichzeitig darauf arbeiten können. Das Aufstellen sollte man der Sicherheit zuliebe unbedingt einem Profi überlassen. Es sind viele verschiedene Faktoren zu beachten. Bei Aufbau eines Gerüsts müssen nicht nur technische Details, sondern auch gesetzliche Bestimmungen erfüllt werden. Was viele Laien nicht wissen ist, dass es spezielle Gerüstbauvorschriften gibt. Darin werden sowohl technische Anforderungen für die Hersteller von Gerüsten als auch Regelungen für die Anwender festgelegt. Welche gesetzlichen Bestimmungen im Detail zum Tragen kommen, hängt von der Bauart des Gerüsts ab. Für jedes Modell wird vom Hersteller eine spezielle Bauanleitung veröffentlicht, einige Faktoren sollten jedoch unabhängig von der Art des Gerüstes beachtet werden:
- Das Gerüst sollte nur auf völlig ebenem Untergrund aufgestellt werden
- Ist die Fläche geneigt, kommen spezielle Spindeln als Ausgleich zum Einsatz
- Für zusätzliche Stabilität sorgen Fußplatten
- Es ist nicht nur für die Sicherheit der Arbeiter, sondern auch von Passanten zu sorgen, falls sich das Gerüst auf einer Straße mit Gehweg befindet
- Bei Gerüsten auf öffentlichen Plätzen mit Schildern auf eine mögliche Gefahr hinweisen
Als Unternehmer sollte man keine Mühe scheuen, alle Sicherheitsmaßnahmen auszunutzen. Passiert dennoch ein Unfall, kann es gerade bei fahrlässigem Verhalten zu hohen Schadensersatzforderungen kommen.
Welche weiteren Maßnahmen sind sinnvoll?
Bevor ein Gerüst zum Betreten freigegeben wird, muss die Tragkraft überprüft werden. Maler- oder Verputzgerüste verfügen in der Regel über eine Tragkraft von 200 Kilogramm pro Quadratmeter. Maurergerüste müssen sogar 300 Kilogramm pro Quadratmeter tragen können. Schließlich werden beim Hausbau auch Materialien wie Ziegeln auf dem Gerüst gelagert.
Die Anzahl und Lage der Zugänge ist ebenfalls für die Sicherheit relevant. Es müssen genügend vollständig gesicherte Zugänge verfügbar sein. Bei ausladenden Gerüsten ist ein Zugang alle 50 Meter vorgesehen. Dabei ist zu beachten, dass die maximale Leiterhöhe zum Erreichen der nächsten Etage maximal zwei Meter hoch sein sollte. Auch die Zugänge müssen auf die Tragkraft geprüft und entsprechend gekennzeichnet werden. Ein Check der Verankerungen steht ebenfalls bevor, ehe das Gerüst freigegeben werden kann. Bei älteren Modellen zahlt es sich aus, die Bretter und Beschläge genau zu überprüfen. Rostige Eisenteile können ein Sicherheitsrisiko darstellen. Bretter sollten vor der Begehung frei von Schmutz sein. Außerdem müssen die Bretter dick genug sein, um die nötige Tragfähigkeit zu gewährleisten. Je länger die verwendeten Bretter sind, umso dickere Holzlatten müssen verwendet werden. Besondere Vorsicht ist beim Arbeiten während der kalten Jahreszeit angesagt: Eis und Schnee erhöhen das Unfallrisiko um ein Vielfaches. Aus diesem Grund werden viele Sanierungsarbeiten auf den Frühling verlegt. Der Hauptgrund für die vielen Unfälle im Umgang mit Gerüsten liegt in der Absturzgefahr. Selbst versierte Arbeiter werden müde und unkonzentriert. Besonders die Außenseiten der Gerüste erhöhen das Unfallrisiko. Daher sind die Seiten des Gerüsts immer mit Brettern abzusichern. Außerdem ist das Gerüst möglichst nahe an der Hauswand aufzustellen. Am besten ist ein Abstand von maximal 30 Zentimetern.
Schutz durch Schulungen
Als Unternehmer ist man aus eigenem Interesse verpflichtet, für die maximale Sicherheit der Angestellten zu sorgen. Dazu tragen auch regelmäßige Schulungen bei. Zwar lernen Maurer, Dachdecker und andere Handwerker während der Ausbildung wie man sich am Gerüst richtig verhält, allerdings sind nach einigen Jahren Berufspraxis viele Maßnahmen nicht mehr geläufig. Eine regelmäßige Wiederholung der Sicherheitsbestimmungen hilft dabei, das Unfallrisiko am Bau zu minimieren.
Danke, dass Sie erklärt haben, wie Gerüste für den Hausbau verwendet werden. Mein Bruder verfügt über die Mittel, um mit dem Bau seines Traumhauses zu beginnen, das er seit fünf Jahren plant. Ich werde ihn wissen lassen, dass er den Einsatz von Gerüsten für den Bau seines Hauses in Betracht ziehen sollte.
Vielen Dank für den Artikel! Ich finde es gut zu wissen, dass Leitern auch eine Alternative für ein Gerüst sein können. Mein Mann arbeitet in einem Verleih für Arbeitsgerüste und er erzählt ähnliches. Anscheinend gibt es einige Leute, die sich unnötigerweise so ein Gerüst leihen.
Mein Mann arbeitet bei einem Gerüstbauer. Daher finde ich den Beitrag sehr hilfreich, was das Arbeiten mit diesem betrifft. Vor allem bei den Industriegerüsten ist es wichtig, dass sie auf planem Boden stehen.