Sicherheitsunternehmen fordern gesetzlichen Mindestlohn
Mainz. Der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) fordert die Bundesregierung auf, einheitliche Mindestlöhne für die gesamte Branche der privaten Sicherheitsfirmen durchzusetzen. «Die jetzt vereinbarten Tariflöhne müssen eingehalten und auch kontrolliert werden», sagte der Präsident des BDWS, Wolfgang Waschulewski, am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung des Verbands in Mainz. Deshalb müsse die Bundesregierung den Tarifvertrag so schnell wie möglich in eine für die gesamte Branche geltende Rechtsverordnung verwandeln, sagte Waschulewski.
Der im April dieses Jahres zwischen dem BDWS und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abgeschlossene Tarifvertrag sieht vor, dass ab 2011 die Beschäftigten im Sicherheitswesen abhängig vom jeweiligen Bundesland zwischen 6,53 Euro und 8,46 Euro pro Stunde bekommen. Laut Angaben des BDWS sind in Deutschland etwa 170 000 Menschen bei 3700 privaten Sicherheitsfirmen tätig.
Unterstützung bekam der Arbeitgeberverband vom stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Olaf Scholz. «Es war der Verband selbst, der diesen Weg beschritten hat. Das ist eine mutige Entscheidung gewesen», sagte Scholz als Gastredner in Mainz. Gerade auf einem ab Mai 2011 für alle Arbeitnehmer der EU-Mitgliedsstaaten freien deutschen Arbeitsmarkt seien Mindestlöhne ein Schutz vor Wettbewerbsverzerrung, so Scholz. Daher sollten sie auf möglichst viele Branchen ausgeweitet werden.