München: Siemens-Joint-Venture erhält Großauftrag der russischen Bahn
München. Der Münchner Siemens-Konzern hat in seinem Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Lokomotivenhersteller OJSC Sinara Transport Machines eine Bestellung über 221 Züge von der russischen Bahn erhalten. Im kommenden Jahr soll die Fertigung der Züge beginnen, wie das DAX-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dazu will der Technologiekonzern mehr als 100 Millionen Euro in den Aufbau einer modernen Güterlokfertigung mit rund 800 Arbeitsplätzen investieren.
Siemens werde bei dem Auftrag der Russischen Eisenbahnen (RZD) für die elektrischen Antriebskomponenten verantwortlich sein, die in Sankt Petersburg hergestellt werden sollen. Der RZD-Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 42 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro), wie die russische Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag meldete. Siemens hält an dem Gemeinschaftsunternehmen Ural Locomotives 49 Prozent der Anteile.
Zudem hat RZD am Donnerstag einen weiteren Auftrag für 200 Züge im Wert von einer Milliarde Euro an das Gemeinschaftsunternehmen TMH-Alstom vergeben.
Siemens und RZD haben nun zudem eine Grundsatzvereinbarung getroffen, wonach der Münchner Konzern künftig auch Regionalzüge in Russland produzieren wird. Siemens messe «auch in Zukunft der lokalen Fertigung in Russland hohe Bedeutung bei», sagte Divisions-Vorstand Hans-Jörg Grundmann.
Im Mai vergangenen Jahres hatte es von Siemens geheißen, das Gemeinschaftsunternehmen solle jährlich etwa 100 Doppel-Lokomotiven für die Russischen Eisenbahnen produzieren. Die Fertigung soll in einem gemeinsamen Werk in der Nähe von Jekaterinburg erfolgen.