Notfallausrüstung und Lawinenkunde sind ein Muss
Die enormen Schneemengen der vergangenen Wochen haben viele Regionen in den Alpen in den Ausnahmezustand versetzt, etliche Lawinenabgänge inklusive. Inzwischen normalisiert sich die Lage und die Pistenverhältnisse sind ideal. Für einige Ski Fahrer ein Grund, sich auch wieder abseits der Pisten zu vergnügen. Welche Vorbereitungen nötig sind, um ein solches Risiko einzugehen, weiß Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung).
Das A und O für Touren abseits der Pisten: Ausrüstung und Ausbildung
Die oft unberührten Hänge neben der Piste verlocken immer mehr Wintersportler dazu, auch mal abseits von viel befahrenen Abfahrten unterwegs zu sein. Doch die Gefahr ist groß, dass selbst fitte Ski- oder Snowboardfahrer, die jede Piste sicher meistern, die Situation hinter der Begrenzung unterschätzen. „Im freien Gelände gibt es selbst bei noch so guter Vorbereitung keine Sicherheit“, so Birgit Dreyer. „Zwingend notwendig ist eine Notfallausrüstung, bestehend aus Lawinenverschütteten-Suchgerät, Schaufel, Sonde und Airbag-Rucksack sowie natürlich ein Handy mit vollem Akku. Außerdem ist eine umfassende Ausbildung Voraussetzung“, so die Expertin der ERV. Skischulen, Skivereine sowie beispielsweise der Deutsche Alpenverein bieten Kurse für Tiefschneefahren und Tourengehen an. Dabei geht es zum einen um Lawinenkunde, zum anderen lernen die Teilnehmer, wie sie Gefahren am Hang erkennen und wie sie mit der Notfallausrüstung umgehen.
Lawinenlagebericht checken
Ist der Kurs absolviert sowie die Ausrüstung gepackt und erprobt, empfiehlt sich vor dem Start ein kritischer Blick auf den aktuellen Lawinenlagebericht. Er ist im Internet beispielsweise für Deutschland, Österreich und die Schweiz abrufbar. Hier finden Tourengänger und Tiefschneefahrer die aktuellen Gefahrenstufen für ihre geplante Route. „Besteht erhebliche oder gar große Lawinengefahr, sollten Ski Fahrer ihre Tour verschieben“, so Dreyer. „Selbst bei mäßiger Gefahr, also Lawinenwarnstufe 2, sollten sie überlegen, ob ihnen der Spaß das Risiko wert ist. Denn abseits der Pisten ist das Lawinenrisiko nie bei Null und auch die beste Ausrüstung kann einen Sturz den Abhang hinunter nicht verhindern.“
Immer in der Gruppe
Genauso wichtig wie Ausbildung und Ausrüstung: Niemals alleine losziehen und immer in Sichtweite der anderen bleiben. Aber auch nicht zu dicht beieinander fahren oder wandern, sonst ist die Belastung für die Schneedecke zu groß. Gut ist es, wenn ein oder mehrere Gruppenmitglieder schon erfahren sind.
Versicherungsschutz für den Notfall
Sport im Schnee ist nie ohne Risiko. Rettungs- und Bergungskosten übernehmen viele Krankenkassen allerdings nur anteilig. Dabei kann zum Beispiel ein Helikopter-Einsatz schnell in die Tausende gehen. Daher empfiehlt die ERV Expertin Tourengängern eine private Reisekranken-Versicherung, die explizit Such-, Rettungs- und Bergungskosten abdeckt. Die ERV Reisekranken-Versicherung ohne Selbstbeteiligung schließt diese bis zu 10.000 Euro mit ein und deckt alle Unternehmungen und Reisen ab, die mindestens 50 Kilometer vom Wohnort entfernt sind – auch im Inland. Zudem übernimmt sie sämtliche Arzt- und Behandlungskosten sowie einen medizinisch sinnvollen Krankenrücktransport.
Quelle: ERGO Group