Eine spezielle Ausbildung zum Synchronsprecher gibt es nicht. In der Regel schlagen hauptberuflich tätige Schauspieler den Weg zur stimmlichen Synchronisation von Spiel- und/oder Animationsfilmen im Nebenberuf ein. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Berufsinteressierte im ersten Schritt für eine Schauspielausbildung.
Wichtige Voraussetzungen
Es handelt sich keineswegs um einen Zufall, dass sowohl Moderatoren als auch Hörfunksprecher in den Beruf des Synchronsprechers einsteigen, da sie bereits über eine gut ausgebildete Stimme verfügen. Für die Tätigkeit ist es unabdingbar, die Stimmbildung zu fördern.
Neben einem akzentfreien Deutsch, sowie herausragenden Deutschkenntnissen, müssen sich die Sprecher und Sprecherinnen schnell und ebenso flexibel in neuen Rollen zurechtfinden können. Darüber hinaus müssen eine gute Auffassungsgabe sowie ein Talent für das richtige Timing vorhanden sein. Etwaige Vorerfahrungen aus der Schauspielerei oder einer Tätigkeit als Radio- beziehungsweise Werbesprecher sind für den Erhalt einer Rolle förderlich.
Die passende Ausbildung
Eine Ausbildung zum/zur Schauspieler/in stellt auf dem Weg zum Traumberuf Synchronsprecher eine solide Grundlage für die Kunst des Sprechens dar. Eine Schauspielausbildung beinhaltet mitunter ein intensives Stimmtraining sowie weitere Elemente aus dem Bereich der Spracherziehung. Dieses Fundament trägt letztendlich dazu bei, dass unterschiedlichen Charakteren beispielsweise der richtige Ausdruck verliehen werden kann.
Wer für die eine oder andere Szene einen entsprechend passenden Dialekt sprechen kann, punktet und macht auf sich aufmerksam. Interessierte, welche neben der reinen Schauspielerei einen ausgeprägten Hang zum Tanz und Gesang haben, können sich als Musicaldarsteller eine berufliche Karriere aufbauen und ebenfalls einem Film- und/oder Seriencharakter ihre deutsche Stimme verleihen.
Der Arbeitstag eines Synchronsprechers
Die Arbeitstage sind insbesondere beim Erscheinen des neuesten Blockbusters in Kombination mit mehreren laufenden Projekten äußerst lang und ebenso stressig. Dabei ist die Fahrt von einem Tonstudio zum anderen bei weitem das geringste Problem. Weitaus herausfordernder ist die Annahme verschiedener Rollen unter Berücksichtigung des jeweiligen Film– oder Serien-Genres. Dabei muss jede Wortpause, jeder Atemzug und alle anderen wichtige Details in vollem Umfang berücksichtigt werden.
Bei der stimmlichen Synchronisation ist es das oberste Ziel, den Zuschauer und die Zuschauerinnen nicht merken zu lassen, dass die Darstellung in eine andere Sprache überführt wurde. Dabei ist es notwendig, die einzelnen Szenen genau zu analysieren, die vorbereiteten Texte laut vorzulesen und diese dann letztendlich in das Mikrofon einzusprechen.
In jenen Phasen, die von mehreren gleichzeitig laufenden Projekten geprägt sind, ist es umso wichtiger, sich auf die jeweiligen Rollen gut vorzubereiten. Auf diese Weise lassen sich die Aufwendungen reduzieren. Der Wechsel von einem leidenden Ehemann, der seine Frau durch einen schlimmen Autounfall verloren hat, hin zu einem menschenverachtenden Psychopaten stellt eine große Herausforderung dar. Die Bewältigung einer solchen Herausforderung ist allerdings ein unbedingtes Muss im Rahmen einer guten schauspielerischen Leistung.
Neben der eigentlichen Synchronisationsleistung, spielt natürlich die Reiseplanung sowie die eigene Organisation eine wichtige Rolle, um die täglich anfallende Arbeit zu bewältigen. Steht der Originalfilm zur Verfügung, spricht nichts dagegen, sich diesen anzuschauen und sich im Rahmen der Vorbereitung die Charakterzüge der Figur möglichst gut zu verinnerlichen.
Ein breit gestreutes Aufgaben- und Betätigungsfeld
Die Arbeit findet üblicherweise auf freiberuflicher Basis statt. Vor diesem Hintergrund ist es also wichtig, sich in Eigenregie um neue Aufträge zu kümmern, Rechnungen zu erstellen und die Tage selbst zu organisieren. Neben Filmen und Serien müssen natürlich auch Werbespots, Hörbücher sowie Imagefilme vertont werden. Dennoch kann es zu auftragsschwachen Zeiten kommen, weshalb es ratsam ist, Rücklagen zu bilden.