Besonders in den aktuellen Corona-Zeiten haben viele Menschen mehr Zeit, um endlich tolle Projekte in Haus und Garten anzugehen. Diejenigen, die sich nun ein wenig Zeit mit Heimwerken vertreiben möchten, könnten zum Beispiel ihr eigenes Do-it-yourself-Gewächshaus in Angriff nehmen.
Der folgende Ratgeber zeigt, wie das Projekt Schritt-für-Schritt in die Tat umgesetzt werden kann. Als äußerst praktisch erweisen sich dabei Stegplatten und Kunststoffplatten für Privat & Industrie.
Um das Gartenjahr weiter auszudehnen sind Gewächshäuser eine praktische und attraktive Möglichkeit. Es wird nur ein wenig gute Planung und heimwerkerisches Geschick benötigt, und schon können Zierpflanzen, Kräuter und Gemüse ganzjährig in voller Pracht erstrahlen.
Gewächshaus bauen – Die Grundlagen
Im ersten Schritt sollte sich gut überlegt werden, wo das neue DIY-Gewächshaus platziert wird. Bei der Standortwahl sollten die Himmelsrichtungen vorteilhaft ausgelotet werden. Besteht das Gartenhaus aus Doppelstegplatten, dann sollten diese nach Ost-West ausgerichtet werden. Die Einstrahlungszeit und das vorhandene Tageslicht können dann dadurch, dass die breite Seite südlich platziert ist, gut ausgenutzt werden.
Damit das Gewächshaus nicht unnötig auskühlt, sollte der Aufstellungsort möglichst windstill gelegen sein. Auch große Bäume, die Schatten auf das Gewächshaus werfen, sollten vermieden werden.
Gesetzliche Auflagen, die für ganz Deutschland einheitlich gelten, gibt es bezüglich des Baus eines Treibhauses nicht. Empfehlenswert ist es dennoch, bei der zuständigen Behörde eine Bauvoranfrage zu platzieren, um auf Nummer sicher zu gehen.
Des Weiteren sollten für den Bau des DIY-Gewächshauses die folgenden Faktoren beachtet werden:
- Ein stabiles Fundament
- Ausreichende Luftzirkulation und Durchlüftung
- System zur Bewässerung
- Ausgewogene Regulierung der Temperatur
- Ausreichend Zeit und eventuell nötige Helfer
Abgesenktes Gewächshaus selber bauen – Die Anleitung
Wurden die beschriebenen Faktoren für den Eigenbau eines Gewächshauses beachtet, so kann nun mit dem eigentlichen Bau begonnen werden. In diesem Beispiel wird ein Gewächshaus gebaut, welches bei Bedarf auch größer gestaltet werden kann.
Ein abgesenktes Gewächshaus ist so gestaltet, dass es ein bodenbündiges, abgesenktes Fundament hat. Deswegen kann es ebenerdig bepflanzt werden und eignet sich hervorragend für Tomaten oder Paprika.
Die Basis des selbst gebauten Treibhauses aus Holz umfasst vier Komponenten, welche aus 5×5 Zentimeter starken Vierkanthölzern zusammengebaut wird. Das Endergebnis umfasst die Maße 2,3 Meter x 1,1 Meter x 2,75 Metern in der Länge.
Diese Materialien sind nötig
Natürlich braucht es für den Gewächshausbau in Eigenregie einige Materialien. In diesem Beispiel sind die folgenden Dinge nötig:
- Holzgrundierung für den Außenbereich
- 28 Schraubhaken M4, gerade, 3,5 x 40 Millimeter
- Dachpappe
- Nägel
- 28 Ösen
- Stegplatten für die Außenwände
- 5 x 80 Millimeter Holzschrauben
- 8 Breitwinkel in 40x40x40 Millimeter
- 4 Vierkanthölzer in 55 Zentimeter
- 7 Vierkanthölzer in 90 Zentimeter
- 2 Vierkanthölzer in 92,5 Zentimeter
- 8 Vierkanthölzer in 100 Zentimeter
- 4 Vierkanthölzer in 150 Zentimeter
- 1 Vierkantholz in 160 Zentimeter
- 8 Vierkanthölzer in 200 Zentimeter
- Skizze des Gewächshauses
Vorbereitungsmaßnahmen
Zuerst wird das Holz mit einem hochwertigen Holzschutzmittel sorgfältig bearbeitet, damit dieses lange haltbar und wetterfest bleibt. Anschließend muss das Holz gut trocknen. Die Vierkanthölzer mit der Länge von 200 Zentimeter werden mit Dachpappe von circa 30 Zentimeter Höhe verkleidet. Später werden diese Hölzer in den Boden gesteckt.
Die Basis
Die Basis des Gewächshauses umfasst vier identische Elemente. Um eines dieser Elemente zu fertigen werden zwei Kanthölzer in 100 Zentimeter, ein Kantholz in 55 Zentimeter, ein Kantholz in 150 Zentimeter und zwei Kanthölzer in 200 Zentimeter benötigt.
An den Enden, die nicht mit Dachpappe bedeckt sind, wird im rechten Winkel das Holzstück mit 150 Zentimeter Länge angeschraubt. Zu diesem Zweck wird eine Winkelverbindung eingesetzt. Für die Spitze des Daches wird mittig an dem kurzen Kantholz das Holzstück mit 55 Zentimeter Länge durch eine Schraube fixiert. Durch die zwei Hölzer mit 100 Zentimeter Länge wird die Dachschräge des neuen Gartenhauses gebildet. So entsteht ein rechter Winkel in der Mitte. Später wird in diesen ein Kantholz von 90 Zentimeter Länge gelegt.
Die Hölzer, welche für die Dachschräge genutzt werden, müssen auf die jeweilige Schräge an einem Ende passend gesägt werden. Im Anschluss erfolgt die Befestigung durch Schrauben. Dieser Prozess wird für jedes der vier Elemente, welche die Basis des DIY-Gewächshauses bilden, wiederholt.
Die Stegplatten
Zuerst wird mit der Stegplatten eines der Elemente verkleidet. Dieses wird später die Rückwand des neuen Treibhauses. Am besten werden die Stegplatten bereits fertig zugeschnitten gekauft. Eine Skizze ist hier unbedingt nötig. Mit den entsprechenden Halterungen für die Stegplatten werden sie in die verschiedenen Rahmenteile des Gewächshauses angebracht.
Bei diesem Bautyp fungieren die Holzaufbauten gewissermaßen als Fachwerk für die Stegplatten. Sie werden mit speziellen Halterungen zwischen den Rahmenteilen angebracht. Damit das Gewächshaus möglichst wetterfest bleibt, können die Halterungen für die Stegplatten mit Silikon auf dem Holz abgedichtet werden.
Für eine Belüftung des Gewächshauses ist es sinnvoll, sich nicht nur auf die Tür zu verlassen. Stattdessen ist es ratsam kleine Fenster in den Dachgiebeln vorzusehen. Diese müssen gar nicht aufwendig sein. Es reicht bereits kleiner zugeschnitten Stegplatten einzufassen und an Scharnieren im Rahmen so zu befestigen, dass sie nach innen und oben aufschwingen können. So lässt sich das Gewächshaus im Sommer gut belüften, falls es droht zu überhitzen.
Die Tür wird ebenfalls aus einer Stegplatte in einem Holzrahmen hergestellt. Wie bei den Fenstern gilt: eine einfache Tür genügt. Die Stegplatte in einem Rahmen und mit Scharnieren im Türrahmen befestigt, reicht. Die Tür kann dann mit entweder einem Haken oder einem Riegel fest verschlossen werden.
Auf diese Weise entsteht mit wenig Aufwand ein stabiles und dauerhaftes Gewächshaus. Stegplatten eignen sich deswegen so gut für ein Gewächshaus, weil es viele positive Materialeigenschaften in sich vereinigt. Stegplatten sind stabil und isolieren besser als Glas – denn jede weitere Materialschicht ist eine weitere Schicht Isolierung. Außerdem veralgen Stegplatten nicht so rasch wie Acrylglas.
Die Aufstellung
Nun ist das neue Gewächshaus fast fertig. In einem Abstand von 85 Zentimetern werden die einzelnen Elemente nun in den Boden gesteckt. Sie müssen sich so tief im Boden befinden, dass die Dachpappe nicht mehr sichtbar ist.
Zum Schluss werden die einzelnen Elemente des Gewächshauses fest miteinander verbunden. So ist mit wenig Aufwand ein stabiles und langlebiges Gewächshaus entstanden. Eine noch einfachere Variante wäre ein Aufbau mit Gewächshausfolie – aber diese isoliert nicht ansatzweise so gut und das Gewächshaus wäre nicht so annährend so langlebig.