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Spanien verstaatlicht Sparkasse der Kirche

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New York. Spanien hat einem Medienbericht zufolge die in Schwierigkeiten steckende und der katholischen Kirche gehörende Sparkasse CajaSur verstaatlicht. Die 1864 gegründete Bank galt in Spanien als die schwächste unter den Sparkassen, wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtete. Im vergangenen Jahr habe sie einen Nettoverlust von 596 Millionen Euro geschrieben und wegen notleidender Kredite auch im ersten Quartal 2010 unter dem Strich 114 Millionen Euro verloren. Die spanische Notenbank rechne damit, dass CajaSur eine Kapitalspritze von mindestens 500 Millionen Euro benötige, um ihre Zahlungsfähigkeit wieder herzustellen.

Bei der Verstaatlichung der Sparkasse handelt es sich um die zweite Bankenrettung seit Ausbruch der Finanzkrise. Allerdings kritisierten einige Banker hinter vorgehaltener Hand das späte Eingreifen der Zentralbank. Schon bei der Lösung der Probleme der Caja Castilla-La Mancha im März vergangenen Jahres habe die Zentralbank zu lange gezögert, bei der CajaSur habe sie nun den gleichen Fehler gemacht.

Das Management der Sparkasse sei nun abgesetzt und drei Verwalter vom spanischen Bankenrettungsfonds eingesetzt worden, hieß es weiter. Nach einer Rekapitalisierung soll entschieden werden, ob CajaSur versteigert, aufgespalten oder liquidiert werde.

Die Banken-Verstaatlichung könnte die Nervosität mit Blick auf die Kreditwürdigkeit Spaniens erhöhen. Spanische Banken haben es bereits schwer, sich auf den internationalen Kreditmärkten zu refinanzieren. Die 45 Sparkassen des Landes decken rund die Hälfte des Bankengeschäfts in Spanien ab. Ihre Restrukturierung streben sie über Fusionen an. Dabei hatte die spanische Zentralbank zuletzt auf eine Beschleunigung gedrängt.

Während der zehnjährigen Boomphase Spaniens besonders im Bau hatten die Sparkassen mit einer Ausweitung ihrer Kredite stark profitiert. Mit dem Einbruch der Häuserpreise und dem Abgleiten von Spanien in eine Rezession häuften sich jedoch die Zahlungsausfälle bei den Sparkassen.

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