Hamburg. Mitten im Finanzstreit um den Airbus-Militärtransporter A400M lebt für EADS die Insideraffäre um die Verzögerungen beim Riesenairbus A380 wieder auf. Die Fondsgesellschaft der deutschen Sparkassen, Deka Investment, und die Anlagegesellschaft der größten irischen Lebensversicherung, Irish Investment Managers, wollen von EADS Schadenersatz für den Kursabsturz der Luftfahrtaktie im Juni 2006 einklagen, berichtet die «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe). Dazu habe die Unternehmenskammer des Handelsgerichts in Amsterdam für Donnerstag eine erste Anhörung der Parteien angesetzt.
Außerdem gibt es dem Blatt zufolge am Montag am Landgericht Frankfurt eine mündliche Verhandlung über die Zulässigkeit einer Sammelklage in Deutschland für möglicherweise geschädigte EADS-Aktionäre. Ein EADS-Sprecher wies jedoch Vorwürfe wegen angebliche Verstöße gegen Informationspflichten als «völlig unbegründet» zurück. Dies hätten auch die Ermittlungen der Pariser Börsenaufsicht ergeben, sagte er dem Blatt.
Die Verfahren in Amsterdam und Frankfurt zeigen laut Zeitung, dass die juristische Aufarbeitung der A380-Verzögerungen anhält und weiter finanzielle Risiken berge. Der Konzern hat seinen juristischen Sitz in Amsterdam. Die französische Börsenaufsicht AMF hatte zwar Mitte Dezember alle Anklagepunkte wegen Insidervorwürfen gegen Manager von EADS und Airbus sowie die EADS-Großaktionäre Daimler und Lagardere fallengelassen. Dies war aber nur die Sicht der Börsenaufsicht – und nicht der Justiz mit strengeren Regeln. Die EADS-Aktie hatte im Juni 2006 nach der Ankündigung über A380-Verzögerungen an einem Tag 26 Prozent ihres Wertes verloren.
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