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Spenderinitiative der Milliardäre heißt Hasso Plattner willkommen

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Berlin (dapd). SAP-Mitgründer und Milliardär Hasso Plattner tritt der Spendenvereinigung „The Giving Pledge“ bei – zumindest indirekt. „Ich freue mich, Mitglied der Giving-Pledge-Stiftung zu sein“, ließ Plattner am Mittwoch über die Pressestelle des Walldorfer Softwarekonzerns mitteilen. Er kündigte demnach an, im Rahmen seiner Mitgliedschaft das gesamte Kapital seiner Förderstiftung im Sinne des weltweiten Anspruchs der Organisation einzusetzen.

In einem von „The Giving Pledge“ veröffentlichten Brief begründete der 69-Jährige seinen Schritt damit, dass er der Gesellschaft etwas zurückgeben möchte. Er habe eine beinahe kostenlose Ausbildung genossen, „ohne Frage wurde das die Grundlage meines persönlichen Erfolgs“, heißt es in dem Schreiben. Er habe das Privileg gehabt, an einer der besten technischen Hochschulen zu studieren, der Universität Karlsruhe.

„The Giving Pledge“ sammelt dabei kein Geld ein, sondern bringt Superreiche lediglich dazu, öffentlich zu versprechen, einen Großteil ihres Vermögens zu spenden. 105 Milliardäre im Alter von 28 bis 97 Jahren sind Mitglieder, darunter etwa Regisseur George Lucas und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Verwirrung um Mitgliedschaft

Am Nachmittag war Verwirrung um Plattners Engagement ausgebrochen: Zwei Zeitungen zitierten den Milliardär mit der Aussage, er sei nicht Mitglied der von Investoren-Legende Warren Buffett und Microsoft-Gründer Bill Gates ins Leben gerufenen Organisation. „Ich fühle mich von Bill Gates hintergangen und ausgenutzt“, sagte Plattner demnach laut „Tagesspiegel“. Die „Bild“-Zeitung zitierte ihn mit den Worten: „Seit Jahren versucht Gates, mich zum Beitritt zu seiner Initiative zu bewegen. Aber ich lasse mich von Gates nicht unter Druck setzen.“

Grund für die Verwirrung sind offenbar die Regeln „The Giving Pledge“: Superreiche verpflichten sich hier, mehr als die Hälfte ihres Vermögens für den guten Zweck oder an wohltätige Organisationen zu geben. Plattner – dessen Vermögen auf etwa 5,4 Milliarden Euro geschätzt wird – will aber nach eigener Aussage seine Stiftungen im Sinne der Spendenvereinigung einsetzen. Ein SAP-Sprecher versicherte auf dapd-Anfrage jedenfalls, dass die durch den Konzern verbreiteten Aussagen Plattners mit ihm abgestimmt seien und weiterhin Bestand hätten.

Plattner engagiert sich bereits über Stiftungen

Plattner hatte 1972 als IBM-Mitarbeiter unter anderen gemeinsam mit Dietmar Hopp das Software-Unternehmen SAP gegründet. Nach seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft wurde er zu einem der größten deutschen privaten Wissenschaftsförderer und zum Mäzen. So rief der gebürtige Berliner 1998 das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) an der Universität Potsdam ins Leben, das er bis heute finanziert.

Neben der gemeinnützigen Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik schuf Plattner die ebenfalls gemeinnützige Hasso-Plattner-Förderstiftung. Ihr Engagement gehe über die Wissenschaft hinaus, heißt es auf der Webseite des HPI. So wurden die medizinische Grundlagenforschung gegen HIV und Aids sowie eine bessere Gesundheitsfürsorge gefördert.

Stiftungsverband ruft Vermögende zu Großspenden auf

Trotz der Verwirrung rief der Bundesverband Deutscher Stiftungen andere Vermögende auf, ebenfalls zu spenden. „Ich denke hier vor allem auch an gutverdienende Manager“, sagte Generalsekretär Hans Fleisch am Mittwoch. Plattners Stiftungen könnten Ansporn sein, ähnliche Beiträge für das Gemeinwohl zu leisten. Allerdings sollten die „zahlreichen ’stillen Stifter‘ in Deutschland“ nicht vergessen werden, mahnte Fleisch. Diese hätten zum Teil weit mehr als die Hälfte ihres Vermögens in Stiftungen gegeben.

Das US-Magazin „Forbes“ beziffert Plattners Vermögen auf 7,2 Milliarden Dollar (rund 5,4 Milliarden Euro). Der Milliardär stehe in der Liste der reichsten Menschen der Welt auf Rang 127 und auf dem neunten Platz in Deutschland. Das „Manager Magazin“ schätzte sein Vermögen im vergangenen Jahr auf knapp sechs Milliarden Euro.

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