Hagen. Im Rechtsstreit mit der Deutschen Bank wegen Millionenverlusten bei riskanten Zinsgeschäften hat die Stadt Hagen einen Vergleich mit dem Geldinstitut geschlossen. Wie ein Sprecher der Kommune am Mittwoch mitteilte, wird die Bank fünf Millionen Euro an die Stadt zahlen. Dafür lässt die Kommune ihre Schadenersatzklage fallen, die am Freitag vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zu einem Urteil führen sollte. Wegen der geringen Erfolgsaussichten der Klage habe man sich zu dem Vergleich entschlossen.
Unter dem Strich bleibt für die hoch verschuldete Stadt Hagen den Angaben zufolge ein Verlust von etwa 39 Millionen Euro.
Das Landgericht Wuppertal hatte die Klage der Stadt Hagen gegen die Deutsche Bank im Juli 2008 abgewiesen. Die Stadt sei eine auch im Bereich von Derivat-Geschäften «sehr erfahrene und professionelle Kundin» gewesen, lautete die Begründung. Als solche hätte sie in der Lage sei müssen, «schon aus den ihr überlassenen schriftlichen Unterlagen die Risiken der sogenannten Spread-Ladder-Swap-Geschäfte einzuschätzen». Die Beweisaufnahme habe auch nicht ergeben, «dass davon abweichend die Risiken durch die Bankberater verharmlost wurden».
Die Stadt Hagen hatte der Deutschen Bank vorgeworfen, sie habe beim Verkauf der Zinsswapgeschäfte nicht genügend über das hohe Risiko aufgeklärt. Bei solchen Geschäften, bei denen mit der Höhe der künftigen Zinsen spekuliert wird, ist ein Totalverlust nicht ausgeschlossen.
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