Die Gartensaison beginnt für die meisten von uns mit dem Frühlingsanfang am 21. März. Zu diesem Zeitpunkt durften wir uns bereits an Frühblühern wie Schneeglöckchen, Krokussen und anderen Frühlingsboten erfreuen. Doch nun ist es an der Zeit, den Garten wieder einmal auf Vordermann zu bringen. Während die einen sich hauptsächlich Gedanken um neue Pflanzen machen, möchten andere den Garten komplett umgestalten.
Ein wichtiger Aspekt der Gartengestaltung ist die Begrenzung des eigenen Gartens zum Nachbargrundstück. Ältere Gärten weisen oftmals schon hohe Hecken auf; bei Neubauten hingegen müssen die Pflanzen erst zu einer Hecke mit Sichtschutz heranwachsen. Um möglichst schnell Privatsphäre im eigenen Garten zu schaffen, entscheiden sich immer mehr Gartenbesitzer für einen Zaun.
Gartenzäune: Die Qual der Wahl
Wer sich einmal in Neubaugebieten umsieht, wird schnell die verschiedensten Arten von Gartenzäunen vorfinden. Dazu gehören die mit Steinen gefüllten Gabionen, die von Kiel bis München die Gemüter spalten. Während die Befürworter den geringen Pflegeaufwand wertschätzen, bezeichnen Kritiker die Steinzäune als „naturfeindliche Steinwüsten“.
Eine naturnahe Gartengestaltung, die ohne den jährlichen Heckenschnitt auskommt, ist mit Holzzäunen möglich. Doch Vorsicht ist geboten: Wer einen möglichst ökologischen Garten anlegen möchte, der sollte sich vorab gut über die Umweltfreundlichkeit von Holzzäunen informieren. Denn nicht alle Holzzäune sind wirklich nachhaltig und schadstofffrei.
Holzzäune und die Umwelt
Viele Holzzäune sind lackiert oder mit Holzschutzmitteln behandelt, die alles andere als umweltfreundlich sind. Mit der Zeit regnen sich Lackschicht und Holzschutzmittel ab und gelangen so in unseren Gartenboden, in dem wir eigentlich Biokräuter pflanzen wollten.
Bei Holzzäunen ist es ähnlich wie bei Holzmöbeln: Es gibt naturbelassende Varianten und industriell verarbeitete Hölzer, bei denen sowohl Herkunft und Verarbeitung viele Kritikpunkte aufweisen.
Nachhaltige Naturzäune
Dass es auch nachhaltig geht, zeigen die Hersteller von Naturzäunen. Bei Naturzäunen werden Holzarten verwendet, bei denen keine Holzschutzmittel notwendig sind. Durch die Beschaffenheit des Holzes schützt sich das Holz von selbst gegen den Verfall, zumindest für eine gewisse Zeit. Inhaltsstoffe der Hölzer, beispielsweise die Gerbsäure, schützen das Holz von Natur aus gegen Schimmel. So kann der Regen dem Holz nichts anhaben.
Eine Holzart mit einem sehr hohen Gehalt an Gerbsäure ist das Kastanienholz, genauer gesagt das Holz der europäischen Edelkastanie, auch bekannt als Esskastanie. Trotz der Namensähnlichkeit ist die Edelkastanie unbedingt von der gewöhnlichen Rosskastanie zu unterscheiden, denn die Hölzer sind grundverschieden.
Die Edelkastanie wird zur Fruchternte (Maronen) und zur Holznutzung in Westeuropa und Südeuropa angebaut. Das Holz weist eine sehr hohe Dauerhaftigkeit, also eine besondere Langlebigkeit. Holzkenner wissen die lange Nutzungsdauer des Edelkastanienholzes im Außenbereich zu schätzen und fertigen verschiedene Produkte aus dieser heimischen Holzart.
So werden aus dem Kastanienholz beispielsweise langlebige und nachhaltige Staketenzäune gefertigt, die in verschiedenen Varianten erhältlich sind. Es gibt Staketenzäune, die nach englischer Fertigungsweise hergestellt werden und solche, die nach französischer Art hergestellt werden. Die französischen Staketenzäune sind durch ihre höherwertige Fertigung meist deutlich langlebiger. Preislich kann man keine deutlichen Unterschiede feststellen.
Ein Staketenzaun aus dem Holz der Edelkastanie hält rund zwanzig Jahre lang und kommt während dieser Zeit praktisch ohne Pflegeaufwand aus.
Nach der Nutzungszeit von zwanzig Jahren können Staketenzäune umweltfreundlich entsorgt werden. Als unbehandeltes Holz kann es am Ende der Nutzungsdauer völlig unschädlich, rückstandsfrei und entsorgungskostenfrei dem Kompost dienen oder als Ofenfeuerholz verwendet werden.