Einmal nicht aufgepasst und schon ist der Knöchel verstaucht. Nicht umsonst gilt Stürzen und Stolpern als häufigste Ursache bei Arbeitsunfällen. Der Zwischenfall kann glimpflich ausgehen, aber auch zu schweren Verletzungen sorgen. Gefahren lauern überall, vom Büro bis hin zur Produktionshalle. Unternehmen sollten das Gefahrenpotenzial daher regelmäßig überprüfen.
Wer die Umgebung kennt, ist weniger vorsichtig
Wenn Mitarbeiter bereits seit Jahren über das Betriebsgelände oder durch die Büroräume laufen, stellt sich ein Vertrautheitsgefühl ein. Potenzielle Stolperfallen werden dann schnell übersehen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen proaktiv handeln. Gebrochene oder verstauchte Knochen nach einem Sturz bedeuten, dass Mitarbeiter für mehrere Wochen oder Monate ausfallen. Das kostet unnötig viel Geld und bereitet noch dazu großen Aufwand. Die meisten Gefahren müssen nur einmal entschärft werden. So ist es zum Beispiel wichtig, dass die erste und letzte Stufe immer farblich markiert ist. Lichtschächte lassen sich mit einem Lochblech Zuschnitt verschließen und lose Kabel können durch einen Kabelkanal am Boden gezogen werden. Warum kommt es dann aber dennoch so häufig zu Stürzen im Betrieb? Nicht alle potenziellen Stolperfallen lassen sich entschärfen. Wenn Mitarbeiter dann unachtsam sind, kommt es schnell zum Unfall.
Rutschgefahr vermeiden: Nicht nur im Winter ein Thema
Vor allem im Winter ist die Rutschgefahr hoch. Glatte Böden und nasse Schuhsohlen sorgen für ein relativ hohes Sturzrisiko. Hier sind Unternehmen natürlich in der Pflicht, die Betriebsstätte eisfrei zu halten. Streusalz, Sand oder Schotter helfen dabei, für mehr Sicherheit zu sorgen. Wenn die Mitarbeiter häufig im Außenbereich unterwegs sind, sollten auch eigene Winterschuhe zur Verfügung gestellt werden. Diese haben ein tieferes Profil und oft eine speziell gummierte Sohle. So kann die Rutschgefahr ebenfalls minimiert werden. Doch auch an heißen Sommertagen kann es plötzlich glatt werden. Das gilt vor allem dann, wenn das Facility Management während der Arbeitszeiten tätig ist. Gewischte Böden stellen immer ein Sturzrisiko dar. Daher ist es wichtig, nasse Flächen entsprechend zu kennzeichnen. Warnschilder weisen Mitarbeiter darauf hin, sich vorsichtiger zu bewegen. Im Winter sollten Teppiche an allen Eingängen ausgelegt werden. Diese saugen überschüssige Nässe von den Schuhen auf und verhindern, dass der Boden im Eingangsbereich zur Rutschpartie wird.
Wenn es doch passiert: Richtig verhalten, wenn ein Mitarbeiter stürzt
Viele Stürze gehen glücklicherweise relativ glimpflich aus. Es ist jedoch auch denkbar, dass Mitarbeiter für mehrere Tage oder Wochen ausfallen. Dann ist richtiges Handeln gefragt. Bei gravierenden Verletzungen muss in jedem Fall der Rettungsdienst alarmiert werden. Doch auch ein verstauchter Knöchel kann bereits Folgen mit sich ziehen. Bei einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen muss die zuständige Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse informiert werden. Zudem müssen Mitarbeiter einen Durchgangsarzt aufsuchen. Dieser legt dann einen Therapieplan fest oder weist den Patienten bei leichten Verletzungen an den Hausarzt weiter. Stolperfallen sollten also nicht nur aus Sicherheitsgründen beseitigt werden. Auch aufgrund der bürokratischen Folgen sind Unternehmen dazu angehalten, ihre Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.