Studie: Cashflow weltweit das Sorgenkind der kleinen und mittelständischen Unternehmen
Kleine und mittelständische Unternehmen schauen besorgt auf die aktuelle und künftige Wirtschaftslage in ihren Ländern und weltweit, sowie auf den eigenen Cashflow. Das sind zwei der Kernergebnisse der Studie „Global Business Monitor 2019“, den der Factoring-Experte Bibby Financial Services und der Kreditversicherer Euler Hermes in enger Zusammenarbeit erarbeitet haben. Bereits vor zwei Jahren haben die Unternehmen den Global Business Monitor im Rahmen einer internationalen Kooperation erarbeitet.
Für den Global Business Monitor haben Bibby Financial Services und Euler Hermes insgesamt 2.300 kleine und mittelständische Unternehmen in den 13 Ländern befragt. Die befragten Unternehmen sind in Deutschland, Kanada, USA, Irland, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Polen, Tschechien, Slowakei, Hongkong und Singapur ansässig.
Richtungsweisende Stellungnahmen von Entscheidern
Große Bedeutung erhalten die Ergebnisse des Global Business Monitor durch die Tatsache, dass sämtliche Stellungnahmen von Entscheidern der kleinen und mittelständischen Unternehmen stammen. Von Geschäftsführern bis hin zu Verantwortlichen von Finanz und Einkauf haben diejenigen Rede und Antwort gestanden, die am nächsten an der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen beteiligt sind.
Der Global Business Monitor erarbeitet aus den Stellungnahmen der 2.300 befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen die Gesamtstimmung aus einer Vielzahl von Themen. So geben die Unternehmen Auskunft über Umsatzerwartungen, Wirtschaft allgemein, Zugang zu Finanzmitteln, sowie geschäftlichen Herausforderungen wie zum Beispiel den Ursachen von Cashflow-Problemen.
Die Ergebnisse der KMU-Studie im Detail
Zwar gibt es das Wort „Mittelstand“ in der Form nur in Deutschland, dennoch sind kleine und mittelständische Unternehmen weltweit das Rückgrat der nationalen Wirtschaftssysteme, da sie in Anzahl und Umsatz den größten Block einer jeden nationalen Wirtschaft stellen. Damit stellen die KMU‘s einen wichtigen Gradmesser für die gesamtwirtschaftliche Lage in den Ländern und weltweit dar.
Umso schwerer wiegt dann das Ergebnis, dass das allgemeine Vertrauen kleiner und mittelständischer Unternehmen in die lokalen Märkte in den vergangenen zwei Jahren von 54 auf 48 Prozent gefallen ist. Dieser signifikante Rückgang bringt weitreichende Folgen mit sich. Vertrauen KMU nicht mehr in die lokalen Märkte, handeln Sie zögerlicher, halten Investitionen zurück und wachsen langsamer – mit Auswirkungen auf nationale und internationale Wirtschaftssysteme.
Die Sorgen der KMU: Brexit, Trump und Rohstoffe
Doch nicht nur die Situation auf den lokalen Märkten stellt für kleine und mittelständische Unternehmen eine Gefahr dar. Viele KMU sind international aktiv und fühlen sich von Entwicklungen auf dem Weltmarkt bedroht. Dabei sehen sie in der politischen Situation in den USA (42 %), dem Brexit (34 %) und steigenden Rohmaterialpreisen (23 %) die drei größten Gefahren für internationales Wirtschaftswachstum. Angst vor Zöllen, Verlagerungen von Produktionen und vollkommen unklaren wirtschaftlichen Verhältnissen nach Großbritanniens Ausstieg aus der Europäischen Union (EU) schränken die Handlungsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen weltweit ein.
Liquiditätsprobleme bei Millionen von Unternehmen
Große operative Probleme haben die kleinen und mittelständischen Unternehmen rund um den Globus, wenn es um die eigenen Finanzen geht. Im Global Business Monitor gaben vierzig Prozent der Unternehmen an, dass sie Schwierigkeiten damit haben, Zahlungen von Kunden pünktlich zu erhalten. Ein Drittel der KMU kämpft zudem laut der Mittelstandsstudie von Bibby Financial Services und Euler Hermes mit dem Cashflow.
Probleme mit dem Cashflow können gerade für kleine und mittelständische Unternehmen schnell existenzgefährdend werden. KMU stellen in ihrer Masse zwar das Rückgrat der nationalen Wirtschaftssysteme dar, auf sich alleine gestellt verfügen diese Unternehmen in der Regel selten über große Rücklagen, mit der sich finanzielle Schieflagen aussitzen lassen. Im täglichen Geschäft werden die Einnahmen genutzt, um laufende Kosten und Kosten für eingehende Aufträge zu decken. Sind die Kunden dagegen säumig und zahlen ihre Rechnungen nicht rechtzeitig oder sogar gar nicht, ist der Fortbestand des Unternehmens in Gefahr.
Bibby Financial Services beobachtet in diesem Zusammenhang einen negativen Trend: Immer häufiger melden Debitoren Insolvenz an. In Branchen, die ohnehin eine hohe Debitoren-Konzentration haben, kann dies zu einem Dominoeffekt ausarten. Zumindest in Deutschland ist in diese Richtung noch kein Trend zu erkennen, in internationalen Märkten sieht die Situation kritischer aus.
Maßnahmen für einen gesicherten Cashflow
Um Zahlungsverspätungen oder Zahlungsausfälle zu vermeiden und finanzielle Schieflagen zu vermeiden, setzen immer mehr Unternehmen auf Factoring, wie sie auch Bibby Financial Services anbietet. Kreditoren verkaufen beim Factoring für einen festgelegten Zinssatz ihre offenen Forderungen an einen sogenannten Factor. Dieser überweist innerhalb von 24 Stunden bis zu 90 % der offenen Forderung an den Kreditor, welcher damit unmittelbar nach der Rechnungsstellung mit den finanziellen Mitteln aus dem abgeschlossenen Auftrag arbeiten kann. Der Factor übernimmt das komplette Ausfallrisiko der offenen Forderung und vereinbart mit dem Debitor die Zahlung der Rechnung.
Für den Kreditor bedeutet dies: Planungssicherheit durch eine hohe Liquidität und Verringerung des internen Verwaltungsaufwandes, da – je nach Umfang der Zusammenarbeit mit dem Factoring-Anbieter – das hauseigene Mahnwesen, Debitoren- und Inkassomanagement ausgelagert wird.