Luxemburg. Tausende Milchbauern aus ganz Europa haben am Montag in Luxemburg für höhere Erzeugerpreise demonstriert. Rund 5000 Landwirte seien mit etwa 1000 Traktoren zum Tagungsort der EU-Agrarminister gekommen und damit dem Aufruf des European Milk Board (EMB) gefolgt, sagte EMB-Präsident Romuald Schaber der Nachrichtenagentur ddp in Luxemburg.
Die EU-Agrarminister diskutierten in Luxemburg über Hilfen in Höhe von 280 Millionen Euro für die europäischen Milchbauern. Davon sollen dem Vernehmen nach rund 50 Millionen Euro den rund 90 000 deutschen Milchbauern zugute kommen.
«Das ist eine absolute Lachnummer», kommentierte Schaber die diskutierte Summe. Um faire Milchpreise auszugleichen, müsste hier mindestens über zweistellige Milliardenbeträge diskutiert werden. Gleichzeitig kritisierte er, dass mit dem Geld der Absatz gefördert werden soll. «Wenn dieses Geld wirklich Sinn machen soll, muss es eingesetzt werden, um Produktion zu senken und die Milchquoten entsprechend zu verringern», erläuterte er.
Die europäischen Milchbauern protestieren seit Monaten gegen die ihrer Ansicht nach viel zu geringen Erzeugerpreise für Milch. Viele sehen sich mittlerweile in ihrer Existenz bedroht. In Deutschland erhalten die Milchbauern zum Teil nur etwas mehr als 20 Cent für einen Liter. Um kostendeckend arbeiten zu können, veranschlagen sie allerdings mindestens 40 Cent. Verbraucher zahlen im Supermarkt nicht einmal 50 Cent für einen Liter Frischmilch.
(DDP)