Bonn. Telekom-Chef René Obermann erwartet einen erneuten Einbruch der Konjunktur. Die wirtschaftliche Entwicklung werde sich «nur sehr kurzfristig» erholen, sagte Obermann dem «Handelsblatt» (Montagausgabe).
Er betonte: «Mittel- bis langfristig erwarte ich Rückschläge. Verbraucher und Unternehmen werden für die hohe Staatsverschuldung noch einen Preis zahlen müssen.» Bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang November hatte Obermann die konjunkturelle Unsicherheit als Grund dafür genannt, dass er für das kommende Jahr noch keine Geschäftsprognose abgeben wollte.
Für das kommende Jahr plant der deutsche Marktführer einen weiteren Personalabbau. «Der Personalumbau im Unternehmen muss weitergehen», sagte Obermann. «In Bereichen, wo die Automation durch die Internettechnologie immer größer wird, fallen Arbeitsplätze weg, in anderen Bereichen stellen wir neu ein.» Der Abbau ist Teil eines neuen Sparplans, den Obermann im Februar vorstellen will.
Lothar Schröder, Bundesvorstand der Gewerkschaft ver.di und stellvertretender Telekom-Aufsichtsratschef sagte dem «Handelsblatt» zwar, die entscheidende Sitzung zum Personalabbau habe noch nicht stattgefunden. «Es sieht aber so aus, als würden wir uns verständigen. Die Telekom will offenbar nur die Leute gehenlassen, die das auch selbst wollen», sagte Schröder.
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