Bereits seit 2012 verfügt Tipico über eine Glücksspiellizenz aus Schleswig-Holstein. Diese rundete den Siegeszug Tipicos auf dem deutschen Wettmarkt vorerst ab. Seit der Gründung im Jahr 2004 entwickelte sich das Unternehmen aus Malta kontinuierlich weiter und unterhält mittlerweile Zweigstellen in Deutschland, sondern auch in Österreich, in Kroatien, in Kolumbien und in Gibraltar. Laut Sportwettentest.net existieren neben dem Online-Angebot rund 5000 Wettshops in den genannten Ländern.
Wachsende Erfolge bei Tipico
Als Werbegesicht für Tipico fungiert seit 2013 Oliver Kahn, ehemaliger Torhüter des FC Bayern München und der Fußballnationalmannschaft. In der Fußballbundesliga ist Tipico ebenfalls seit einigen Jahren schon aktiv vertreten. Neben einer Partnerschaft mit RB Leipzig (gegenwärtig in der 2. Liga) bestehen Sponsorenverträge mit dem Hamburger SV, dem SC Freiburg, 1899 Hoffenheim sowie Werder Bremen. Auch in der 1. Liga Österreichs ist Tipico vertreten. Der Schritt, eine Partnerschaft mit dem FC Bayern München einzugehen, ist damit nur konsequent. Der erfolgreichste Fußballverein Deutschlands hat seinen bisherigen Sponsor bwin nunmehr durch Tipico ersetzt.
Tipico endgültig auf Siegeskurs
Bisher dominierte bwin als Sponsor des FC Bayern München auch den deutschen Markt der Sportwetten. Der Bekanntheitsgrad durch dieses Sponsoring war schließlich immens. Der bestehende Vertrag läuft zum Ende der Saison 2014/2015 jedoch ohnehin aus, sodass der Wechsel des Sponsors ohne Probleme möglich ist. Den Zuschlag erhielt letztlich Tipico und zahlt dem FC Bayern pro Saison rund 5,5 Millionen Euro. Das gesamte Vertragsvolumen beläuft sich bei einem Sponsoring über vier Jahre bzw. vier Saisons demnach auf über 20 Millionen Euro. Pro Jahr erwirtschaftet Tipico derzeit einen Umsatz von etwa 790 Millionen. Diesen Kosten wollte sich bwin offenbar nicht länger stellen: Das Marketing, welches durch dieses Sponsoring erzielt wurde, reiche aus. Mit dem frei werdenden Budget wolle man neue Schwerpunkte bei bwin setzen, äußerte ein Sprecher des Unternehmens. Für Oliver Kahn als Werbegesicht dürfte es zumindest ein ideeller Gewinn sein, Tipico bei seinem ehemaligen Verein als Sponsor zu sehen.
Veränderungen auf dem Sponsoring-Markt der Bundesliga
Mit dem Einstieg beim FC Bayern wird sich Tipico gleichzeitig aus anderen Partnerschaften zurückziehen. Werder Bremen und die TSG 1899 Hoffenheim zählen somit ab der kommenden Saison nicht mehr zu den gesponserten Vereinen. Der finanzielle Verlust dürfte beide Vereine schwerer treffen, als es beim FC Bayern der Fall wäre. Dieser teilt seine Sponsoren in drei Kategorien ein. Unter den sogenannten Classic Partnern befinden sich namhafte Konzerne wie Siemens, Samsung, Philips, MAN oder Henkel. Dies ist jedoch die Sponsoren-Gruppe mit dem geringsten finanziellen Etat. Zu den Platin-Partnern zählt fortan auch Tipico und stellt sich so in eine Reihe mit DHL, der Lufthansa oder Paulaner. Hauptpartner bleiben adidas, die Telekom, Audi und der Versicherungskonzern Allianz. Bis auf die Telekom sind alle drei Unternehmen auch Anteilseigner beim FC Bayern München.
Konsequenzen für Tipico
Der Rückzug aus anderen, langjährigen Sponsorenverträgen spricht dafür, dass der größte Teil des Marketingbudgets nun in den FC Bayern München investiert wird. Leidtragende sind der HSV und Hoffenheim. Ob die erhofften Marketingeffekte tatsächlich so groß sind und von den über 20 Millionen bwin-Kunden weltweit tatsächlich ein größerer Teil zu Tipico (derzeit nur etwa 1,1 Millionen Online-Kunden) wechselt, bleibt abzuwarten. Tipico verfügt jedoch auch über rund 850 Wettbüros in Deutschland.