Mobile Technologien bieten Unternehmen viele neue Einsatzmöglichkeiten. In der Personalzeiterfassung, beim Picken im Lager, für die Kommissionierung von Packmitteln oder zum Bestellen von Ersatzteilen: Der standortunabhängige Informationsaustausch beschleunigt Abläufe in Verwaltung, Produktion, Logistik und Service. Standardisierte App „von der Stange“ helfen jedoch nicht immer weiter. Daher entscheiden sich viele Unternehmen für eine auf sie zugeschnittene Lösung.
1. Anwender in den Mittelpunkt stellen
Betriebliche Anforderungen sind das eine, Bedürfnisse der Mitarbeiter das andere: Mobile Anwendungen müssen beidem gerecht werden. Das hat nichts mit „Wünsch Dir was“ zu tun. Wer bereits in der Planungsphase den Nutzer in den Fokus rückt, stellt sicher, dass keine vermuteten Nutzeranforderungen, sondern die tatsächlichen erfasst und umgesetzt werden. Das bedeutet: Die Architekten verstehen den Nutzungskontext der geplanten App und bilden die Prozessschritte der Mitarbeiter im Designprozess ab.
Nur so entsteht eine App, die Werker, Servicekräfte oder Lageristen mit den passenden Funktionalitäten und Informationen sinnvoll unterstützt. Ebenso wichtig: eine für die User Experience optimierte Oberfläche, optisch abgestimmt auf das Corporate Design. Wird all dies richtig umgesetzt, steigen Identifikation und Akzeptanz bei den Nutzern nachweislich. Damit dabei Kosten und Projektzeit nicht aus dem Ruder laufen, verzichten die meisten Unternehmen auf eine langwierige Individualentwicklung. Denn Vieles lässt sich heute relativ einfach konfigurieren, ganz ohne Programmierkenntnisse.
2. Projekt klar strukturieren
Einfach mal drauf los konfigurieren? Das geht oft schief. Ein Launchprozess besteht im Wesentlichen aus sieben Phasen: der Analyse des Nutzungskontextes, der Sammlung der Anforderungen, der Konzeption und dem Prototyping gefolgt von Usability-Tests. Sind diese Tests erfolgreich, startet die Umsetzungsphase und last but not least die Feinkonfiguration der Lösung. Hangelt sich das Projekt an einem soliden Gerüst entlang, erhöhen sich die Chancen für den Projekterfolg um ein Vielfaches.
3. Iterationen einplanen
Unternehmen dürfen jedoch nicht den Fehler machen, dieses Schema stur durchzupeitschen. „Mobilprojekte benötigen ein hohes Maß an Flexibilität“, bestätigt Daniel Schüllner. In jeder Phase sollten User Feedback geben, damit ihre Rückmeldungen in die laufenden Arbeiten einfließen. Dieses iterative Vorgehen führt zwar unter Umständen dazu, dass Konzeptionen und Designs noch einmal angepasst werden und sich der angedachte Roll-out-Termin verzögert. Dieser vermeintliche Nachteil entpuppt sich in der Regel als Vorteil: Denn frühestmögliches Feedback hilft, konzeptionelle Fehler rechtzeitig auszumerzen. Teure Fehlentwicklungen werden so vermieden. Weil die Funktionalität genau den Bedürfnissen der Mitarbeiter entspricht, steigt außerdem die Produktivität der Benutzer. Der Return on Investment ist bei iterativen Projekten daher wesentlich höher.
4. Prozesse mitanschauen und verändern
Die Einführung einer mobilen Anwendung kann natürlich auf bestehenden Prozessen aufsetzen. Sie bietet aber auch die Gelegenheit, Abläufe kritisch zu hinterfragen und Anpassungen vorzunehmen. Das konkrete Ziel, eine App für einen bestimmten Geschäftsprozess bereitzustellen, schafft eine gemeinsame Diskussionsgrundlage. Missverständnisse kommen so gar nicht erst auf oder lassen sich rasch aus dem Weg räumen. Richtig moderiert, eröffnet ein Mobile-Projekt zudem Chancen, verkrustete Strukturen zu hinterfragen.
5. Technologien zielorientiert evaluieren
Auf dem Terrain der Mobility schießen neue Technologien wie Pilze aus dem Boden. Jede Woche werden Innovationen rund um neue Geräte, Sprachassistenten oder faltbare Displays angekündigt. Unternehmen sollten sich nicht blind auf alles stürzen, was vermeintlich neu und schick ist. Am Ende muss die Kosten-Nutzen-Relation stimmen.
Quelle: proALPHA