Brandenburger Tor, Reeperbahn oder Kölner Dom? Langweilig, kennt jeder. Immer häufiger interessieren sich Touristen stattdessen für die unbekannten Ecken einer Stadt, die in keinem Reisebuch vorgestellt werden. Ehrenamtliche Stadtführer, so genannte „Greeters“, werden daher immer beliebter, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit. Sie zeigen Gästen ihre Lieblingsorte abseits der touristischen Hauptwege.
Entstanden ist die Idee zu Beginn der 1990er Jahre in New York, wo sich mehr als 300 Freiwillige um Besucher kümmern. Mittlerweile gibt es die Freizeit-Stadtführer in fast 100 Städten und Regionen in aller Welt, davon acht Mal in Deutschland. Die Nachfrage nach ihnen ist so groß, dass sie in vielen Städten kaum gedeckt werden kann. Freiwillige, die sich für ihre Stadt begeistern und gern andere Menschen treffen möchten, werden gesucht. Fremdsprachenkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.
Das Prinzip ist einfach: Freiwillige führen die Besucher zu den Lieblingsecken ihrer Stadt oder des Stadtteils, in dem sie sich besonders gut auskennen. Das können Wochenmärkte, Geschäfte oder Musikclubs sein – je persönlicher und individueller der Spaziergang ist, desto besser. Mindestens zwei Stunden dauert er, am Ende wird noch gemeinsam ein Kaffee getrunken. Die Teilnahme ist kostenlos, auch Trinkgeld wird nicht erwartet. Greeter engagieren sich ehrenamtlich – im Mittelpunkt steht der Kontakt von Menschen aus unterschiedlichen Städten, Ländern und Kulturen.
Wer bei seiner nächsten Städtereise an einem persönlichen Rundgang teilnehmen möchte, sollte zunächst im Internet prüfen, ob es am Zielort bereits eine Greeter-Gruppe gibt. Bei der Online-Buchung können Wünsche zu Themen und Stadtteilen sowie die Größe der Gruppe genannt werden. Bis zu sechs Besucher dürfen an einem Spaziergang teilnehmen.