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Trennbanken kein geeigneter Weg zur Erhöhung der Finanzstabilität in Deutschland

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Berlin (ots) – Die Deutsche Kreditwirtschaft sieht Gefahren für die Stabilität des Finanzstandorts Deutschland, wenn die Europäische Kommission die Vorschläge der EU-Expertengruppe unter Leitung des finnischen Notenbankchef Erkki Liikanen aufgreifen würde. Eine organisatorische Abtrennung aller Handelsaktivitäten von Universalbanken beschränkt nach Meinung der Deutschen Kreditwirtschaft die Möglichkeiten der bankinternen Risikostreuung. Der Vorschlag der Liikanen-Gruppe ist allerdings insofern überraschend als er anerkennt, dass eine Trennung von Investment- und Geschäftsbankaktivitäten die Finanzkrise mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verhindert hätte.

Die Deutsche Kreditwirtschaft begrüßt, dass die Liikanen-Gruppe mit ihren Vorschlägen vor allem das „Too big to fail“-Problem lösen möchte. Wenn große und stark vernetzte Finanzinstitute geordnet aus dem Markt ausscheiden könnten, stabilisiere dies die Finanzmärkte und stärke das ordnungspolitisch gebotene Haftungsprinzip. Der Bericht der Liikanen-Gruppe betont insofern richtigerweise, dass die von den G20 eingeleitete, umfangreiche Regulierungsagenda weiter verfolgt werden muss. Seit dem Krisenherbst 2008 ist bereits eine grundlegende Überarbeitung und Ergänzung der Bankenregulierung in Europa in Angriff genommen worden, nicht zuletzt durch die Einführung neuer Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften (Basel III). All diese Maßnahmen leisteten bereits einen erheblichen Beitrag zu mehr finanzieller Stabilität. Die Einzelvorschläge der Liikanen-Gruppe zum Beispiel zur Kapitalzuordnung zu einzelnen Geschäftsfeldern sowie zum Eigenhandel sind zu prüfen.

Anders als die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich, in denen die Einführung von Trennbankensystemen angestrebt wird, verfügt Deutschland über ein historisch gewachsenes und bewährtes Universalbankensystem. Insofern kritisiert die Deutsche Kreditwirtschaft die unzureichende Repräsentierung des Finanzstandorts Deutschland in der Liikanen-Gruppe. Daher konnte keine ausreichende Würdigung der nachhaltigen Stabilitätskultur des deutschen Bankenmarktes erfolgen. Die mittelständische Struktur der deutschen Wirtschaft, ihre Exportorientierung sowie der hohe Anteil an Bankkrediten in der Unternehmensfinanzierung machen die Universalbanken in Deutschland mit ihrem Angebot aus einer Hand zum natürlichen Partner der realwirtschaftlichen Unternehmen. Die Einführung eines Trennbankensystems würde diese gewachsenen Finanzierungsstrukturen beeinträchtigen und so zu einer Schwächung des Wirtschaftsstandorts Deutschland im internationalen Wettbewerb beitragen. Letztlich würden auf diese Weise Arbeitsplätze in Deutschland auf Spiel gesetzt.

Orginal-Meldung: http://www.presseportal.de/pm/40550/2336712/deutsche-kreditwirtschaft-trennbanken-kein-geeigneter-weg-zur-erhoehung-der-finanzstabilitaet-in/api

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