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Über drei Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos

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Nürnberg (dapd). Erstmals seit März 2012 ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland zum Jahresanfang erwartungsgemäß wieder auf über drei Millionen gestiegen. Im Januar waren 3,138 Millionen Menschen ohne Job, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Das sind 298.000 mehr als im Dezember und 54.000 mehr als vor einem Jahr.

Die BA sprach von einer völlig normalen Entwicklung. Seit 2007 habe der Anstieg der Arbeitslosen in den Wintermonaten immer zwischen 300.000 und 380.000 betragen. Weil die schwächelnde Konjunktur den Arbeitsmarkt zum Jahresbeginn kaum beeinflusst habe, sei die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt sogar rückläufig gewesen.

„Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2012 geschrumpft und muss weiterhin gegen die schwache Weltkonjunktur bestehen“, sagte der BA-Vorstandsvorsitzende Frank-Jürgen Weise. Auf dem Arbeitsmarkt habe diese ungünstige konjunkturelle Entwicklung allerdings nur wenige Spuren hinterlassen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar sei üblich.

Weise nannte drei Gründe dafür: In allen Außenberufen wie im Baugewerbe werde weniger gearbeitet. Viele befristete Arbeitsverträge liefen zum Jahreswechsel aus, und die Betriebe stellten zu Beginn des Jahres weniger ein. Saisonbereinigt sehen die Januarzahlen deshalb deutlich besser aus. Nach Angaben von Weise waren demnach 16.000 Menschen weniger arbeitslos als im Dezember.

Stichtag für die Ermittlung der aktuellen Arbeitslosendaten war der 15. Januar. „Bis dahin war das Wetter noch wenig frostig, die kältere Zeit wird erst im kommenden Monat ihren Niederschlag in den Zahlen finden“, erläuterte der BA-Chef.

Arbeitslosenquote steigt auf 7,4 Prozent

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Januar um 0,7 Punkte auf 7,4 Prozent. In Ostdeutschland verringerte sie sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Punkte auf 11,5 Prozent. In Westdeutschland stieg sie um 0,2 Punkte auf 6,4 Prozent. Am wenigsten Arbeitslose gab es im Januar in Baden-Württemberg (4,3 Prozent), gefolgt von Bayern (4,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (5,9 Prozent). Die meisten Arbeitslosen hatte Mecklenburg-Vorpommern (13,6 Prozent).

Sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren im November 29,39 Millionen Menschen und damit 365.000 mehr als ein Jahr zuvor. Weise sagte, eine Zunahme von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverträgen sei in allen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlands und von Sachsen-Anhalt zu verzeichnen.

Zuwächse habe es vor allem bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen, im verarbeitenden Gewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen gegeben. Die Beschäftigungsverhältnisse bei Zeitarbeitsfirmen seien deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Kurzarbeiter liege mit 69.000 in etwa auf dem Niveau des Vormonats.

Mit einer Prognose, wie sich der Arbeitsmarkt 2013 entwickeln werde, tat sich Weise schwer. „Für das Jahr 2013 gilt die Überschrift Unsicherheit“, sagte er. „Wir sind nicht sicher auf dem Weg der Besserung, sondern werden diese Unsicherheit noch eine Weile haben.“

Nach den Worten von BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker rechnen derzeit 54 Prozent der Arbeitsagenturen mit einer steigenden Arbeitslosigkeit, während die anderen von einer normalen Entwicklung ausgehen. In den nächsten drei Monaten sei aber mit keinen Überraschungen zu rechnen, sagte Becker.

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