Verbraucher sparen trotz Krise nicht bei Bekleidung
Düsseldorf. Beim Bekleidungskauf haben die Verbraucher 2009 trotz Krise nicht gespart. Der Textileinzelhandel setzte gegenüber 2008 mit 56,5 Milliarden Euro ein halbes Prozent mehr um. Damit schnitt die Branche besser ab als der gesamte Einzelhandel, der nominal zwei Prozent Umsatz verlor, wie der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) am Montag in Düsseldorf berichtete. Dort findet im Februar die Modemesse cpd statt.
«Die Krise hielt die Kunden nicht davon ab, sich neue Bekleidung zu kaufen. Die Designer der Industrie und die Einkäufer der Modehäuser haben den Geschmack der Konsumenten getroffen», sagte der stellvertretende BTE-Hauptgeschäftsführer Siegfried Jacobs. Überdurchschnittlich gut hätten vor allem größere inhabergeführte Modehäuser in guten Einkaufslagen abgeschnitten. Für das Gesamtjahr rechnet der BTE erneut mit einem weitgehend stabilen Umsatz.
Besorgt zeigt sich der BTE jedoch über eine gesunkene Kundenfrequenz in mehr als der Hälfte der Geschäfte. Durch mehr Verkaufsanstrengungen sowie den guten Abverkauf auch von hochwertigeren Sortimenten hätten viele Geschäfte aber den durchschnittlichen Kaufbetrag je Kunde anheben können, so Jacobs.
Dagegen schnitt die Bekleidungsindustrie 2009 erstmals seit Jahren schlechter ab als der Textileinzelhandel. Der Umsatz ging gegenüber 2008 um 5,3 Prozent auf neun Milliarden Euro zurück, wie der Modeverband German Fashion berichtete. Grund waren vor allem rückläufige Exporte.
So gingen die Ausfuhren etwa nach Spanien um 27 Prozent zurück. Der russische Markt rutschte mit 28 Prozent weniger Ausfuhren vom fünften auf den siebten Platz der Exportstatistik. Aber auch die schlechte Lage vieler Branchen bekamen die Textilhersteller mit neun Prozent Umsatzrückgang bei Berufsbekleidung zu spüren. Für das laufende Jahr zeigen sie aber bereits wieder optimistisch. Erwartet werden Umsatzzuwächse von bis zu 4,4 Prozent.
Impulse erwartet die Textilwirtschaft auch von der cpd, die vom 7. bis zum 9. Februar in Düsseldorf stattfindet. Dort zeigen mehr als 500 Aussteller über 1000 Kollektionen für die Damenmode der Saison Herbst und Winter 2010. Mit diesen zur Vorveranstaltung im Sommer 2009 stabilen Zahlen sieht sich die einstmals weltgrößte Modemesse, die seit Jahren mit aufstrebenden Konkurrenzveranstaltungen vor allem in Berlin zu kämpfen hat, wieder in ruhigerem Fahrwasser. «2010 wird ein Jahr der guten Nachrichten», zeigte sich der Chef des cpd-Veranstalters Igedo, Philipp Kronen, überzeugt.
(Quelle: alle bei PK in Düsseldorf)
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