Gut beraten von den Experten der ERGO Versicherungsgruppe
Diese Woche: Knochenbruch im Kindesalter
Brigitte A. aus Rüsselsheim:
Meine sechsjährige Tochter hat sich das Handgelenk gebrochen. Ich habe gehört, Ärzte verzichten bei Kindern immer öfter auf eine Operation. Stimmt das und ist das wirklich zu empfehlen?
Dr. Wolfgang Reuter, Experte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung:
Tatsächlich lassen sich die meisten Brüche im Kindesalter ohne Operation behandeln. In der Regel ist es ausreichend, den gebrochenen Knochen ruhig zu stellen, etwa mit einem Gips. Der Grund: Da die Wachstumsfugen an den Knochen der jungen Patienten noch wachsen, korrigieren sich Fehlstellungen oft völlig eigenständig. Dazu kommt: Kinderknochen haben eine dickere Knochenhaut und einen höheren Wassergehalt als die Knochen von Erwachsenen. Außerdem sind sie sehr biegsam. Falls möglich, vermeiden es deshalb viele Ärzte, unkomplizierte Brüche bei Kindern bis zwölf Jahren zu operieren. Das gilt vor allem für die häufigsten Verletzungen bei Kindern, wie Ellenbogen- und Handgelenksbrüche. Am Handgelenk wachsen die Wachstumsfugen besonders lange und intensiv. Wie ein Bruch bei einem Kind behandelt werden sollte, hängt aber von den individuellen Umständen ab und sollte in jedem Einzelfall vom Arzt nach klinischen Befunden und nach der Art der Verletzung beurteilt werden.