Berlin (ddp.djn). Angesichts massiver Fehler bei der Anlageberatung fordert der Verbraucherverband ein gesetzliches Verbot für den Verkauf bestimmter riskanter Wertpapiere an Privatkunden. «Wir fordern, dass Zertifikate nicht mehr an normale Privatanleger vertrieben werden dürfen», sagte VZBV-Finanzexperte Lars Gatschke der «Berliner Zeitung» (Montagausgabe). Ausnahmen sollte es nur für Anleger geben, die mindestens 500 000 Euro Vermögen hätten und über Erfahrung in der Geldanlage verfügten, sagte Gatschke.
Erkenntnissen des VZBV zufolge drängten die Banken ahnungslose Sparer stärker denn je zum Kauf von Zertifikaten. «Für die Berater besteht bei Zertifikaten ein erheblicher Verkaufsdruck», sagte Gatschke. Bei Zertifikaten handelt es sich um jene Arten von Wertpapieren, die viele Anleger nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers um ihre Ersparnisse gebracht haben. Besonders häufig verkaufen die Banken laut Gatschke derzeit sogenannte Garantie-Zertifikate. «Allein das Wort Garantie suggeriert den Anlegern, dass sie ein Maximum an Sicherheit erwerben. Doch das ist nicht der Fall.»
Dem Derivateverband DDV zufolge wurden im Mai in Deutschland 2,44 Milliarden Euro in Zertifikaten umgesetzt. Das sei ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum April.