Viele Bürger sehen Kommunikation von Unternehmen und Organisationen kritisch
München – Unternehmen und Organisationen punkten in ihrer Kommunikation mit Sachinformation, verlieren aber bei Sympathie und Glaubwürdigkeit. Die Fähigkeit zuzuhören, ist immer mehr gefragt. Die klassischen Medien bleiben die wichtigste Informationsquelle, soziale Netzwerke spielen dagegen noch eine geringe Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine reprä- sentative Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag der ComMenDo Agentur für UnternehmensKommunikation in München.
Für die Bevölkerung ist Information die wichtigste Aufgabe der Unternehmenskommunikation. Zwei Drittel der Befragten (67%) erwarten von Unternehmen und Organisationen vor allem sachliche Informationen und relevantes Wissen. Aber nur 34 Prozent fühlen sich zuverlässig informiert.
Über ein Drittel (35%) wünscht sich von Unternehmen Empfehlungen und Orientierungshilfen. Aber nur 19 Prozent vertrauen diesen Informationen und entscheiden danach. Mehr als jeder dritte Bürger (34%) möchte, dass Unternehmen in wichtigen Fragen seine Meinung hören. Aber nur 8 Prozent haben den Eindruck, dass dies auch tatsächlich geschieht
Die Unterschiede zwischen Ansprüchen und Zufriedenheit in der Bevölkerung sind nach wie vor groß. Nur bei der Sachinformation ist es Unternehmen und Organisationen gelungen, den Abstand verkürzen.
Klassische Medien bleiben wichtigste Informationsquelle
Die meisten Befragten (68%) beziehen Ihr Wissen über Unternehmen, Marken und Produkte aus den klassischen Medien. Das gilt auch für Social-Media-Nutzer (61%). Deutlich zugelegt hat die Nutzung der Informationsangebote von Unternehmen und Organisationen (27%) sowie sozialer Netzwerke (17%). Eine große Rolle spielen persönliche Kontakte: Mehr als jeder Dritte (39%) tauscht sich mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen über Unternehmen und Organisationen aus
Glaubwürdigkeit und Vertrauen leicht gesunken
Etwas weniger als ein Fünftel der Befragten (19%) hält die Kommunikation von Unternehmen und Organisationen für glaubwürdig. Fast doppelt so viele (35%) vertrauen eher Journalisten, anderen Verbrauchern und Verbraucherverbänden. Beide Werte sind seit 2013 leicht zurückgegangen. Nur jeder Zehnte vertraut Aussagen, die andere Personen in sozialen Netzwerken und Internetforen über Unternehmen und Organisationen machen.
Prof. Dr. Michael Bürker, Initiator und wissenschaftlicher Leiter der Studie warnt vor voreiligen Schlüssen: „Die Ansprüche der Bürger an die Kommunikation sind in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Dafür haben sich Unternehmen und Organisationen gut gehalten.“ Eine stärkere Themen- und Dialog-Orientierung in der Kommunikation könne helfen, bei den Bürgern weiter zu punkten.
Quelle: ComMenDo