VKU zum Jahresbericht der Bundesnetzagentur
Berlin, 06.05.2013 (ots) – Die Bundesnetzagentur (BNetzA) betont in ihrem heute vorgestellten Jahresbericht 2012, dass attraktive Investitionsbedingungen notwendige Grundlage für den anstehenden Um- und Ausbau der Infrastruktur sind. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert schon seit langem, die Rahmenbedingungen für Verteilnetze zu verbessern. „Wir brauchen dringend eine Lösung für den nach wie vor bestehenden Zeitverzug bei Investitionen in die Mittel- und Niederspannungsebenen. Die Ergebnisse unseres Gutachtens für ein integriertes Energiemarktdesign belegen eindrucksvoll: Qualitativer Netzausbau ist mit 15 Milliarden Euro die kostengünstigste Option, um die erneuerbaren Energien zu integrieren“, so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Ohne Investitionen auf diesen beiden Netzebenen würde schon bald ein Vielfaches der Ausbaukosten fällig, um den Strom aus Wind und Sonne abzuregeln. Bereits heute werden 97 Prozent der erneuerbaren Energien in die Verteilnetze eingespeist. „Dadurch stoßen diese Netze zunehmend an Kapazitätsgrenzen“, so Reck. Der VKU als Spitzenverband der kommunalen Wirtschaft hat ein Konzept für ein integriertes Energiemarktdesign vorgelegt, dass unter anderem vorsieht, die Regulierungsbedingungen für die Stromnetze neu zu gestalten, vor allem für die Verteilnetze. Darin fordert der Verband, die Vorgaben aus der Anreizregulierung anzupassen, zum Beispiel die Beseitigung des Zeitverzugs bei der Anerkennung von Kosten in der Erlösobergrenze. Hierfür ist es notwendig, dass Investitionsmaßnahmen auch uneingeschränkt für Verteilnetzbetreiber geöffnet werden. Gleichzeitig muss dabei das Verfahren für die Beantragung und Genehmigung der Investitionsbudgets vereinfacht und modifiziert werden. Im Rahmen seines integrierten Energiemarktdesigns hat der VKU deshalb einen Vorschlag für „Maßnahmencluster“ erarbeitet.
„Der Beschluss der achten Netzplattform, die Investitionsmaßnahmen auf der Ebene der Hochspannung zu erweitern, kann nur ein erster Schritt sein. Auch die Verteilnetzbetreiber benötigen endlich verlässliche und nachhaltige Investitionsbedingungen, die es ermöglichen, die steigenden Investitionen in die Verteilnetze zeitnah anerkannt zu bekommen“, so Reck.
Außerdem enthält das VKU-Marktmodell ein neues und wettbewerbliches Fördersystem für erneuerbare Energien, was einerseits die Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien fördert und andererseits eine bessere Planbarkeit des weiteren Ausbaus ermöglicht. Die Förderung soll als Investitionskostenzuschuss über die Abschreibungsdauer der Anlage ausgezahlt werden. Die Förderungen wären dabei an eine staatlich bestimmte Zubau-Menge gebunden, sie wären zudem technologiespezifisch und müssten im Einklang mit den Ausbauzielen des Bundes und der Länder stehen. In einer Auktion geben die Bewerber jeweils an, zu welchem Förderbetrag sie eine bestimmte Menge an Erneuerbaren-Energien-Anlagen errichten und betreiben würden. Zum Zuge kommen die Projekte, die in der Summe die ausgeschriebenen Kapazitäten zu den geringsten Förderkosten bereitstellen können.