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Vom Bewerben und Beworben werden: Active Sourcing für High Potentials

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Seine Bewerbung hat der Arbeitssuchende Michael F. bereits vor vielen Wochen eingereicht. Ein interessant klingendes Stellenangebot war es, was ihn im Vorfeld aufmerksam machte und umgehend dazu veranlasste, große Mühe in den telefonischen Erstkontakt zum Unternehmen sowie die Bewerbungsunterlagen zu stecken. Da es sich bei der vakanten Stelle um den absoluten Wunschjob von Michael F. handelt, will er natürlich nichts dem Zufall überlassen. Eine qualitativ hochwertige Bewerbungsmappe, ein professionell erstelltes Bewerbungsfoto, das persönliche Einreichen der Unterlagen vor Ort und das Einholen von zusätzlichen Informationen zum ausgeschriebenen Job sollen unmissverständlich signalisieren: „Ich bin Ihr Mann, ich will die Stelle unbedingt!“

Mehrmals hat sich Michael F. in den vergangenen Tagen ausgemalt, wie es sein könnte. Dann nämlich, wenn endlich der erlösende Anruf und die Einladung zum Vorstellungsgespräch erfolgen würden. Selbstverständlich steht es ihm offen, Ausschau nach Alternativen zu halten, doch ist es eben diese eine Stelle, von der Wohl und Wehe abhängen. Dazu ist sie auserkoren und genau deshalb genießt sie absolute Priorität in den Gedankengängen des Michael F.

Tag X ist gekommen

Es erscheint fast ein wenig unwirklich, doch plötzlich läutet das Telefon und am anderen Ende befindet sich der Personalchef des Unternehmens, das Michael als Ziel seiner (beruflichen) Träume sieht. Und tatsächlich: Michael gehört zur engeren Auswahl; bekommt die Chance auf das heißersehnte Vorstellungsgespräch.

Was lange währt, wird endlich gut. Oder doch nicht? Michael muss noch eine entscheidende Hürde nehmen, um endlich wieder in Lohn und Brot zu stehen. Und da er darauf brennt, beruflich wieder voll durchzustarten, soll jetzt auf keinen Fall noch irgendetwas anbrennen. Geschniegelt und gestriegelt, perfekt vorbereitet und absolut pünktlich betritt Michael daher auch am nächsten Tag das Unternehmen, um den letzten Schritt zur neuen Beschäftigung zu gehen.

Selbstbewusst sitzt er da – er weiß schließlich, was er will. Und er weiß auch, dass es ihn dazu befähigt, die vakante Position einzunehmen. Trotz aller Überzeugung hat er feuchte Hände und manchmal ein ebenso leichtes Zittern in der Stimme. Sein Herz klopft schneller als sonst und es fällt dann doch ein wenig schwer, vollkommen locker zu bleiben. Gerade wegen des selbst auferlegten Drucks im Vorfeld.

Mit Witz und Geschick umschifft Michael jedoch letztlich jede Klippe, die sich im Bewerbungsgespräch auftut. Am Ende steht somit die heißersehnte Zusage seitens des Personalchefs, einen Arbeitsvertrag unterzeichnen zu dürfen. Michael ist überglücklich und sieht all seine Mühen belohnt.

Bewerbung einmal andersrum

Arbeitsuchende müssen während der Bewerbungsphase mitunter durch ein Stahlbad aus Blut, Schweiß und Tränen. Wissen die Unternehmen eigentlich, wie schwierig sich das Leben als Bewerber gestaltet? Und wäre es nicht schön, einmal tauschen zu können, um so selbst einmal am „längeren Hebel“ zu sitzen?

Ein durchaus interessantes Gedankenspiel, das mancherorts schon zur Realität übergegangen ist. Dort nämlich, wo der demografische Wandel und die Absolventenflaute in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) dafür gesorgt haben, dass Fachkräfte rar gesät sind.

Unternehmen kommen somit nicht umhin, ihre passive Haltung des Wartens aufzugeben und stattdessen aktiv auf potentielle Mitarbeiter zuzugehen. Hier preist nicht der Bewerber sein Können an, sondern das Unternehmen. Es steht in der Pflicht, mit reizvollen Vertragsinhalten und Firmenangeboten beim sogenannten „High Potential“ (Nachwuchskraft mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten) zu punkten.

Brötchengeber sehen sich plötzlich in der schwierigen Lage, eine Vielzahl anderer (attraktiver) Unternehmen ausstechen zu müssen. Der Bewerber hingegen wird zum Umworbenen und kann sich ob seiner dringend benötigten Qualitäten den Arbeitsplatz fast schon aussuchen.

Dieses aktive Herantreten der Betriebe an die Fachkräfte wird als „Active Sourcing“ (aktive Personalbeschaffung) bezeichnet. Wie diese besondere Art des Recruitings funktioniert und was sie alles beinhaltet, welche Vor- und Nachteile sie birgt – all das gehört zu einem spannenden Thema des Arbeitsmarkts, über das es sich zu informieren lohnt.

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