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Weihnachtsgeschäft: Einzelhandel meldet Lieferprobleme

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Kurz vor dem beginnenden Weihnachtsgeschäft treiben viele kleine Einzelhändler vor allem die stockenden Lieferketten die Sorgenfalten auf die Stirn. Die Lage ist angespannt, wie Umfrage-Werte (IFO-Pressemitteilung vom 20.09.2022) deutlich machen. Bei den Fahrradhändlern berichten 95,5 Prozent von Lieferproblemen. Auch Haushaltsgeräte (95,5 Prozent) sowie Unterhaltungselektronik (95,7 Prozent) könnten unter dem Weihnachtsbaum dieses Jahr seltener vertreten sein. Laut dem Spielwarenhandel hat sich die Situation dort hingegen entspannt. Klagten im Juli noch 100 Prozent über nicht lieferbare Produkte, waren es im August nur noch 73,5 Prozent.

Lockdowns in China, Inflation & Preiserhöhungen – Gründe für Probleme sind vielfältig

Die hinter den Problemen stehenden Ursachen sind vielfältig. Als ein Grund nennen Experten den stockenden Welthandel. Er wird hauptsächlich durch rigorose Lockdowns ausgelöst, die der Exportweltmeister China Millionen seiner Arbeiter selbst bei kleinsten Corona-Ausbruchsherden verordnet. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat errechnet, dass augenblicklich etwa elf Prozent aller verschifften Güter in oder vor Häfen festsitzen.

Es ist aber nicht nur die VR China, die für diese Situation verantwortlich ist. Auch immer weiter steigende Inflationsrate dämpft die Kaufkraft und dadurch die Einkaufslust auf Seiten der Verbraucher. Belief sich die Teuerungsrate im August 2022 auf 7,9 Prozent, so erwarten Experten der Bundesbank, dass sie sich im September noch weiter erhöht. Eine zweistellige Inflationsrate ist nicht undenkbar.

Massive Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft erwartet

Viele Einzelhändler machen sich Sorgen um das bevorstehende Weihnachtsgeschäft
Bild: Pixabay.com, yvettefang0604

Diese Gemengelage an Rahmenbedingungen führt dazu, dass kleine Händler wie Anne Kathrin Strauß sich Sorgen um das bevorstehende Weihnachtsgeschäft machen. Die Händlerin betreibt seit 2016 einen bisher erfolgreichen Concept Store namens „Hey Store“. Bisher erwirtschaftete sie in der Vorweihnachtszeit knapp 40 Prozent ihres Jahresumsatzes, nun befürchtet sie einen Umsatzeinbruch während dieser für den Gesamten Einzelhandel so wichtigen Weihnachtszeit.

Weil Strauß ihr Sortiment bewusst breit aufgestellt hat, sieht sie größte Gefahr in eben diesem umfangreichen Sortiment. Viele nicht lieferbare Waren wären für sie eine Katastrophe: „Unser breites Sortiment geht in der Weihnachtszeit besonders auf. Wir arbeiten quasi das ganze Jahr auf das Weihnachtsgeschäft hin. Im besten Fall werden bei uns dann nämlich Geschenke für die ganze Familie gekauft. Die allgemeine Stimmung ist auch auf Seite der Kunden ängstlich und das macht sich unmittelbar im Kaufverhalten deutlich, auch bei denen, die es noch gar nicht so konkret merken.“

Sparmaßnahmen und innovative Lösungsansätze

Um ihren Kunden in der Weihnachtszeit ein möglichst abwechslungsreiches Sortiment anbieten zu können, ist sie das gesamte Jahr auf der Suche nach Produkten. Da es jetzt gilt möglichste sparsam zu sein, wird es dieses Jahr keine Messebesuche geben, meint sie. Solche Sparmaßnahmen sind sinnvoll, reichen aber nicht. Daher wünscht sich der Handel Unterstützung vom Staat, etwa in Form von Steuererleichterung. „Warum nicht auch eine Umsatzsteuerentlastung im Handel?“

Durch solche staatlichen Maßnahmen ließen sich die Preiserhöhungen zwischen 30 und 40 Prozent, mit denen die Händler von Lieferantenseite konfrontiert sind, besser kompensieren. Preissteigerungen dieser Größenordnungen kann der Handel nicht einfach an die Verbraucher weitergeben. Natürlich erhöhen auch Händler wie Anne Kathrin Strauß ihre Preise, allerdings mit gravieren Folgen: „Meine Marge ist bereits um rund 20 Prozent geschrumpft“, sagt die engagierte Store-Betreiberin. Viele machen sich auch selbst auf die Suche nach neuen Konzepten.

Constantin Langholz-Baikousis, Deutschland-Chef von Ankorstore, kennt die im Handel herrschenden Ängste: „Das Entlastungspaket für private Haushalte ist grundsätzlich begrüßenswert. Allerdings brauchen wir ein solches Paket auch für kleine unabhängige Einzelhändler und Unternehmen. Die steigenden Kosten werden für viele kleine Geschäfte zum Problem werden. Ich schließe mich der Forderung und Warnung des HDE vor einem „Exitus” an: Wir müssen den unabhängigen Einzelhandel unterstützen, sonst sehen unsere Innenstädte bald alle sehr eintönig aus.”

Online-Marktplatz als Alternative in Sachen Produktsuche und Handelsbeziehung

Online B2B-Marktplätze wie Ankorstore sind eigentlich klassische Großhandelsplattformen, wobei das Unternehmen einen ganz neuen, vor allem für kleine, unabhängige Händler nützlichen, disruptiven Ansatz verfolgt. Für die Nutzer der Plattform ist es möglich, online bei großen Markenherstellern Produkte zu kaufen, ohne große Risiken neue Marken zu probieren und Lieferanten zu testen. Eine Neuheit ist, dass z. B. der Mindesteinkaufswert bei nur 100 Euro liegt. Darüber hinaus brauchen die Händler keine Versandkosten zu zahlen und das längste Zahlungsziel sind 60 Tage. Vor allem Letzteres bedeutet für kleine Händler eine wesentliche Verbesserung ihrer Liquidität.

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