Weiter Streit um Infineon-Aufsichtsratsvorsitz
München. Der Widerstand gegen Klaus Wucherer als künftigen Vorsitzenden des Infineon-Aufsichtsrats wächst. Nachdem sich bereits der britische Fonds Hermes gegen das langjährige Mitglied des Kontrollgremiums ausgesprochen hat, schließt sich nun die Vereinigung Institutionelle Privatanleger (VIP) der Forderung an, statt Wucherer den Automanager Willi Berchtold in den Aufsichtsrat zu wählen. Dies geht aus dem Gegenantrag von VIP hervor, der der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires vorliegt.
Hermes und VIP werden zudem von der Fondsgesellschaft DWS der Deutschen Bank unterstützt. «Wir haben große Sympathie für den Gegenantrag», wird DWS-Fondsmanager Henning Gebhardt von der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwochausgabe) zitiert.
Der bisherige Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley wird am 11. Februar nicht zur Wiederwahl antreten. Als Kleys Nachfolger hat der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats Ende Oktober Wucherer vorgeschlagen. Er sitzt bereits seit 1999 im Kontrollgremium und wurde bislang vom Vorstandsvorsitzenden Peter Bauer unterstützt. «Diese Unterstützung für Wucherer gilt weiterhin», sagte ein Infineon-Sprecher.
Bei den Aktionären stößt dieser Zusammenhalt zwischen Unternehmensführung und Kontrollgremium auf Unverständnis. «Es kann doch nicht sein, dass ein Vorstand einen Aufsichtsratsvorsitzenden zur Wahl empfiehlt, wo kommen wir denn da hin», sagte VIP-Vorstand Hans-Martin Buhlmann zu Dow Jones Newswires.
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