Bonn – Der Weltflüchtlingstag am 20. Juni macht aufmerksam auf über 40 Millionen Flüchtlinge weltweit. Das sind mehr als 40 Millionen Frauen, Männer und Kinder mit erschütternden persönlichen Geschichten. Viele Flüchtlinge sind Betroffene von Bürgerkriegen und Konflikten. „Menschenrechte dürfen keine Grenzen haben. Alle Flüchtlinge haben ein Recht auf humanitäre Hilfe, auch wenn Binnenflüchtlinge im engen Sinn nicht den rechtlichen Status eines Flüchtlings haben“, betont Manuela Roßbach, Geschäftsführerin des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft.
Das gilt auch für die 1,5 Millionen Vertriebenen im erst 2011 gegründeten Südsudan, in dem Ende 2013 gewaltsame Konflikte ausgebrochen sind. Dort und in den Nachbarländern Sudan, Kenia, Uganda und Äthiopien sind elf Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft aktiv, um den Flüchtlingen und den aufnehmenden Gemeinden zu helfen: Den vom Hungertod bedrohten Kindern, den Menschen, die Masern oder Durchfallerkrankungen sowie Cholera ausgesetzt sind, den Bewohnern von Flüchtlingscamps, die unter katastrophalen hygienischen Bedingungen leben. So liegen die Maßnahmen vordringlich in der medizinischen und hygienischen Versorgung, der Bereitstellung von Trinkwasser und Lebensmitteln, insbesondere Nahrung für unterernährte Kinder.
Unter den Vertriebenen sind viele Bauern, die nun ihr Ackerland nicht bestellen können. Zusammen mit Erntedefiziten und hohen Nahrungsmittelpreisen führt das zu einer kritischen Ernährungssituation. Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass bis Ende August 7,3 Millionen Menschen im Südsudan von einer Hungersnot betroffen sein könnten. Zu den Flüchtlingen zählen auch Kinder. Über 22.000 Kinder sind direkt von der Gewalt betroffen, dazu zählen Todesopfer und Schwerverletzte. Laut World Vision wurden bereits über 9.000 Kinder als Kindersoldaten rekrutiert und werden so missbraucht im Krieg um Öl und Land.
Quelle: ots