Wenn Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel mit Zusatzleistungen locken
Inzwischen sorgt der Fachkräftemangel in Deutschland bei vielen, vor allem kleinen, familiengeführten Unternehmen für wachsende Ängste. Denn ohne ausgebildetes Personal sind die Geschäftsabläufe und damit der Fortbestand des Unternehmens gefährdet. Um Fachkräfte zu akquirieren, nutzen viele Arbeitgeber:innen Zusatzleistungen im Bereich der Krankenversicherung und Altersvorsorge.
Ergänzung klassischer Vorsorgeformen sind notwendig
Für Fachkräfte ist dieser Umstand vorteilhaft. Sie können zu großen Teilen selbst entscheiden, mit welchem Unternehmen sie künftig zusammenarbeiten. In Kombination mit der demografischen Entwicklung bringt der Fachkräftemangel das aktuelle gesetzliche Vorsorgemodell ins Wanken. Immer weniger Beitragszahlende müssen für immer mehr Ruheständler:innen die Renten erwirtschaften.
Die Zukunft könnte stark steigende Beiträge, sinkende Renten oder sogar beides bereithalten. Deshalb heißt die Devise, möglichst früh und langfristig in die private Vorsorge zu investieren, um später nicht in der Altersarmut zu landen. Allerdings bringen steigende Energie- und Lebensmittelpreise viele Arbeitnehmer:innen dazu, ausgerechnet an der Geldschraube für ihre private Vorsorge zu drehen und weniger für die Zukunft zurückzulegen.
Hier können nach Fachpersonal suchende Unternehmen eine neue Karte ausspielen, wenn sie Jobsuchenden eine Zusatzleistung anbieten. Diese gilt als eine der drei Säulen im Bereich Altersvorsorge, gemeint ist die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV. Um sie zu nutzen, investieren die Arbeitnehmer:innen einen Teil ihres Bruttogehalts in Form einer Entgeltumwandlung in die bAV. Das Unternehmen beteiligt sich mit einem oft großzügigen Zuschuss. Für Arbeitnehmer:innen ergibt sich durch die betriebliche Altersvorsorge steuerliche Vorteile.
Gute Konditionen bei der bAV – Unternehmen ab 10 Mitarbeitenden profitieren besonders
Inzwischen nutzen laut einer Umfrage von Deloitte inzwischen 47 Prozent der Arbeitnehmer: innen die betriebliche Altersvorsorge. Marius Michael, Vorsorgeexperte und Allianz-Hauptvertreter in Frankfurt/Main, berät Unternehmen und Arbeitnehmer:innen zum Thema bAV und rät zu dieser Zusatzleistung: „Betriebsrenten bieten Arbeitnehmern den Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge mit Hilfe des Arbeitgebers. Arbeitnehmer profitieren zusätzlich von Steuervorteilen und meist auch von einer Sozialversicherungsersparnis. Für den Arbeitgeber zahlt sich das Investment in Mitarbeiter um ein Vielfaches aus. Er verbessert sein Image, motiviert die Mitarbeiter und spart sich langfristig hohe Fluktuations- und Personalakquisekosten.“
Marius Michael führt die Allianz-Agentur in Frankfurt seit 2020. Er betont, dass Unternehmen mit mehr als 10 Angestellten sogar von besonderen Konditionen profitieren können. Sein Ziel als Vorsorge-Experte ist es, dass sich immer mehr Unternehmen im Bereich Arbeitnehmer:innen-Fürsorge engagieren. Um möglichst viele Interessierte zum Thema bAV aufklären zu können, führt der Experte Beratungen direkt in den Unternehmen durch oder berät online. Auf diese Weise können sich Unternehmen und Arbeitnehmer:innen aus dem gesamten Bundesgebiet Informationen zur betrieblichen Altersvorsorge holen.
Mehr Unternehmen setzen auf betriebliche Krankenversicherung
Was in Deutschland noch verhältnismäßig wenige kennen, ist in den USA völlig normal. Dort ist der größte Teil der Bevölkerung sogar ausschließlich über den Arbeitgeber krankenversichert. In Deutschland ist die bKV eine Ergänzung zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Besonders seit der Corona-Pandemie erlebt die bKV hierzulande einen regelrechten Boom. Laut Experte Marius Michael eröffnet dies nicht nur Chancen für die Arbeitnehmer:innen, sondern mit Blick auf die Suche nach Fachkräften, auch für die Unternehmen: „Um aus der Masse von Unternehmen herauszustechen und sich besser auf dem Markt zu positionieren, sollten Sie als Firmeninhaber zusätzliche Anreize für Ihre Belegschaft in Betracht ziehen.“ Das bedeutet, die betriebliche Krankenversicherung kann zum echten Unterscheidungsmerkmal werden und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber mit gutem Employer Branding präsentieren.
Gestaltung und Abschluss einer bKV sind denkbar leicht.Der Arbeitgeber stellt die Leistungen für die Mitarbeiter zusammen und finanziert den Vertrag. Dabei hilft ihm die Sachbezugsfreigrenze von 50 € monatlich (Stand 2023) pro Mitarbeiter. In diesem Rahmen kann die bKV als steuer- und sozialabgabenfreier Sachlohn gewährt werden.
Arbeitnehmer/-innen profitieren sofort von der besseren medizinischen Versorgung. Zuschüsse in den Bereichen Zahnerhalt und Zahnersatz, Sehhilfen, Vorsorgeuntersuchungen, Krankentagegeld oder Chefarztbehandlung sorgen letztlich für weniger krankheitsbedingte Ausfallzeiten. Darüber hinaus gibt es bei der bKV keine Gesundheitsprüfung, die bei einer klassischen privaten Krankenversicherung Standard ist. So ist gewährleistet, dass eventuelle Vorerkrankungen bei Arbeitnehmer:innen nicht zu einem vollständigen Ausschluss oder höheren Beiträgen führen.
Zusatzleistungen für bAV und bKV steigern die Attraktivität als Arbeitgeber
Einige Chefs scheuen den bürokratischen Aufwand. Marius Michael betont, dass die Angst vor einem Bürokratiemonster unbegründet ist. „Mit professionellen digitalen Tools reduzieren wir den Aufwand für den Arbeitgeber auf wenige Minuten monatlich. Den ganzen Prozess können wir ohne ein einziges Blatt Papier durchführen.“
Ein gutes Konzept für die Versorgung der Mitarbeiter lohnt sich. Firmen erhöhen damit ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Außerdem zeigen sie damit soziales Engagement, binden ihre Beschäftigten enger an sich und können sich insgesamt wichtige Wettbewerbsvorteile beim Kampf um gute Fachkräfte sichern. Eine echte Win-win-Situation.