Berlin/Frankfurt. Die deutschen Werbeagenturen werden im laufenden Jahr die Folgen der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Insgesamt rechne die Branche mit einem Rückgang der Erlöse um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Herbstmonitor des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA hervorgeht. Demzufolge habe mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen angegeben, auf die Krise mit Stellenstreichungen reagiert zu haben.
GWA-Präsident Peter John Mahrenholz sagte, dass 2009 «einen deutlichen Rückschlag für die sonst so dynamische Branche» gebracht habe. Allerdings seien erste Anzeichen erkennbar, «dass in dem Maße wie die Wirtschaft jetzt wieder Tritt fasst, auch die Agenturen auf eine Belebung der Auftragslage hoffen können». Laut der Befragung erwarten knapp die Hälfte der Agenturen im kommenden Jahr wieder steigende Umsätze. Der GWA rechne mit einer Zunahme der Erlöse um bis zu drei Prozent.
Wie der Branchenverband weiter mitteilte, habe sich die Wirtschaftskrise auch auf die Agenturaufgaben ausgewirkt. Demnach hätten die digitale Kommunikation, die Verkaufsförderung und die Kundenpflege an Bedeutung gewonnen. Dagegen hätten klassische Werbung, Eventmarketing und Sponsoring an Relevanz eingebüßt.
Die stärksten Umsätze habe die Branche 2009 mit der Nahrungs- und Genussmittelindustrie erzielt, die durchschnittlich 17 Prozent zu den Agenturumsätzen beigetragen habe. Die Einnahmen durch Auftraggeber aus dem Automobil-Sektor hätten elf Prozent der Gesamterlöse ausgemacht.
Für den GWA-Monitor werden den Angaben zufolge halbjährlich die Geschäftsführer führender deutscher Agenturen befragt. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die Branche. Der GWA decke über 80 Prozent des relevanten Agenturmarktes ab.
(DDP)