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Wieder Diskussion um neue Landebahn am Frankfurter Flughafen

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Lufthansa will Eröffnung verschieben – Fraport lehnt entschieden ab

Frankfurt/Main/Hamburg (dapd). Die bevorstehende Eröffnung der neuen Landebahn am Flughafen Frankfurt am Main und das damit verbundene Nachtflugverbot sorgen für Streit. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Christoph Franz, regte wegen des Verbots von Nachtflügen durch den Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) an, die Inbetriebnahme der neuen Bahn zu verschieben. Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport wies das Ansinnen umgehend zurück: Die Bahn werde wie geplant am Freitag (21. Oktober) eröffnet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll mit der ersten Maschine dort landen und sprach sich entschieden für die Erweiterung aus. Nur so bleibe der Frankfurter Flughafen „eines der wichtigsten Drehkreuze im europäischen Luftverkehr“, sagte sie in einem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast.

Auch der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) verteidigte das Votum seiner damaligen Regierung für den Ausbau. „Die enorme Bedeutung dieser Region liegt, bei allem Respekt vor der Leistung der Menschen hier, in diesem Flughafen mit seinem besonderen internationalen Stellenwert“, sagte Koch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er bedaure das Urteil des VGH, wonach nach Inbetriebnahme der neuen Bahn in der Zeit zwischen 23.00 und 5.00 Uhr nicht einmal mehr die im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen 17 statt heute 50 Starts und Landungen zulässig seien.

Das am vergangenen Dienstag verkündete Urteil nahm Lufthansa-Chef Franz in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zum Anlass für seine Forderung, mit der Eröffnung der Landebahn bis nach dem abschließenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Nachtflugverbot zu warten. Das Urteil wird für Anfang 2012 erwartet. Die Entscheidung des VGH sei „völlig unverständlich“ und „ein klarer Rückschlag für den Standort Deutschland“, sagte Franz dem „Spiegel“.

Die Betreibergesellschaft von Deutschlands größtem Flughafen, Fraport, äußerte zwar „großes Verständnis für den Vorschlag der Lufthansa“. Jedoch stehe eine Verschiebung nicht zu Debatte, teilte ein Sprecher mit. „Der Flughafen operiert seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze mit der Folge von vergleichsweise häufigen Verspätungen. Die neue Bahn wird dringend benötigt“, betonte er. Das Beispiel Lufthansa zeige aber, „dass die für alle überraschende VGH-Entscheidung die gesamte Luftfahrtindustrie vor riesige Probleme stellt“. Auch der Flughafenverband ADV teilte mit, mit der Eröffnung der vierten Bahn in Frankfurt könne und dürfe man nicht warten.

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