Wirtschaftskrise schlägt sich auch in Handwerksumsätzen nieder
Wiesbaden. Das Handwerk hat die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag vorläufig mitteilte, setzte das zulassungspflichtige Handwerk gegenüber dem Vorjahr 5,0 Prozent weniger um. Zugleich sank die Zahl der Beschäftigten um 1,5 Prozent. 2008 hatte das Handwerk ein Umsatzwachstum von 4,4 Prozent verzeichnet.
Lediglich zwei der sieben Gewerbegruppen konnten den Angaben zufolge ihre Erlöse steigern. Beflügelt durch den Nachfrageanstieg infolge der Umweltprämie habe dabei das Kfz-Gewerbe mit Plus 1,7 Prozent den größten Zuwachs veerzeichnet. Ebenfalls zugelegt habe mit 0,9 Prozent das Gesundheitsgewerbe. Dagegen seien die Umsätze bei den Handwerken für den privaten Bedarf stagniert. Dazu zählen beispielsweise Friseure und Steinmetze.
Die stärksten Umsatzeinbußen mit 17,7 Prozent verzeichneten den Statistikern zufolge die besonders von der Konjunkturentwicklung in der Industrie abhängigen Handwerke für den gewerblichen Bedarf, darunter Metallbauer und Feinwerkmechaniker.
Bei der Beschäftigung konnten 2009 auf Jahressicht lediglich das Lebensmittelgewerbe und das Gesundheitsgewerbe zulegen. In beiden Gewerbegruppen stieg die Zahl der Mitarbeiter um jeweils 0,3 Prozent. Den größten Beschäftigungsrückgang verzeichneten dagegen mit Minus 3,3 Prozent die Handwerke für den gewerblichen Bedarf. Trotz Umsatzsteigerung sank im Kraftfahrzeuggewerbe die Beschäftigung um 3,1 Prozent.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, sagte, die Zahlen blieben «etwas hinter unseren optimistischeren Prognosen zurück». Zugleich habe das Handwerk deutlich mehr Stabilität als das verarbeitende Gewerbe insgesamt verzeichnet. Für das laufende Jahre rechnet Kentzler «mit einem nur noch geringen Umsatzminus von einem Prozent und einer stabilen Beschäftigungsentwicklung».