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Wirtschaftskrise zehrt Tariflohnsteigerungen auf

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Düsseldorf. Tarifbeschäftigte haben im vergangenen Jahr dank der Lohnsteigerungen und der geringeren Teuerungsrate ein kräftiges Einkommensplus verzeichnet. Allerdings sei dieses bei vielen Beschäftigten wegen Kurzarbeit und Abstrichen bei Entgelten infolge der Krise nicht angekommen, teilte das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch mit.

Insgesamt habe sich der reale Zuwachs bei der Tarifvergütung gegenüber dem Vorjahr auf durchschnittlich 2,2 Prozent belaufen. Dabei seien die Tariflöhne und -gehälter 2009 im Durchschnitt um 2,6 Prozent gestiegen, während die Verbraucherpreise lediglich um 0,4 Prozent zulegten.

Besonders deutlich sei der Anstieg der Tarifentlohnung mit 4,1 Prozent in der Energie- und Wasserversorgung ausgefallen. Am geringsten sei der Anstieg mit 1,4 Prozent im Handel gewesen. Weiter hieß es, dass die Erhöhung auf Jahressicht in Ostdeutschland mit 3,0 Prozent höher ausgefallen sei als in Westdeutschland mit 2,6 Prozent.

Allerdings sind den Angaben zufolge die effektiven Bruttoeinkommen 2009 das sechste Jahr in Folge gesunken. Dabei habe im vergangenen Jahr das Minus je Arbeitnehmer preisbereinigt 0,8 Prozent betragen.

Wie die Betriebsrätebefragung ergab, habe mit 22 Prozent gut jeder fünfte von der Krise betroffene Betrieb Abstriche beim Entgelt vorgenommen oder plane dies. Dazu zählten Kürzungen bei Sonderzahlungen und Zulagen, sowie Abstriche beim Entgelt, etwa durch die Aussetzung von vorgesehenen Lohnerhöhungen. Immerhin jede zehnte Firma habe Einschnitte bei den betrieblichen Sozialleistungen vorgenommen oder geplant.

Insgesamt haben die Gewerkschaften im DGB den Angaben zufolge 2009 Tarifverträge für rund 7,9 Millionen Beschäftigte abgeschlossen. Für weitere 7,9 Mio. Beschäftigte seien bereits zuvor vereinbarte Erhöhungen in Kraft getreten. Mit Blick auf laufende oder anstehende Tarifverhandlungen forderte das WSI angesichts der Krise «spürbare Reallohnsteigerungen».

ddp.djn/jwu/mbr

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